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Burghof, H. (1998). Eigenkapitalnormen in der Theorie der Finanzintermediation. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49802-4
Burghof, Hans-Peter. Eigenkapitalnormen in der Theorie der Finanzintermediation. Duncker & Humblot, 1998. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49802-4
Burghof, H (1998): Eigenkapitalnormen in der Theorie der Finanzintermediation, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-49802-4

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Eigenkapitalnormen in der Theorie der Finanzintermediation

Burghof, Hans-Peter

Untersuchungen über das Spar-, Giro- und Kreditwesen. Abteilung A: Wirtschaftswissenschaft, Vol. 164

(1998)

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Abstract

In der vorliegenden Arbeit greift der Verfasser eine besonders herausgehobene und viel diskutierte Ausprägung der Bankregulierung auf, nämlich die Eigenkapitalnormen, und stellt diesen Aspekt in den weiteren Kontext politökonomischer Argumentation.

Burghofs Erklärungsansätze für die Funktion von Eigenkapitalnormen beziehen sich auf Finanzinstitute, deren Existenz sich aus der Theorie der Finanzintermediation begründen läßt. Dabei öffnet der Autor den Blick dafür, daß bankaufsichtliche Normen nicht aus sich selbst heraus isoliert beurteilt oder analysiert werden können, sondern daß sie als Bestandteil einer institutionellen Umgebung gewürdigt werden müssen. Das Insolvenzrecht steht hier als Beispiel für eine solche vorgegebene Norm in einem Finanzsystem. Aber auch die Frage der Managerentlohnung oder des Einflusses der Bankeigentümer auf das Verhalten der Bankleitungen sind zu beachten. Bankaufsichtliche Eigenkapitalnormen sind nur im Kontext des gesamten Finanzsystems zu beurteilen. Eigenkapitalnormen haben im Kern erstens informierenden Charakter, zweitens verhaltensbindende Wirkungen und dienen drittens als Auslöser für mögliche Interventionen. Sie sind vom jeweiligen technologischen Niveau abhängig zu formulieren, das die Kreditinstitute selbst, aber auch die anderen Marktteilnehmer einsetzen können.

Das Ergebnis einer finanzsystemabhängigen Eigenkapitalregulierung der Banken sollte die Diskussion um eine effiziente Regulierung am Finanzplatz Deutschland nachhaltig anregen und beeinflussen.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Geleitwort 5
Vorwort 7
Inhaltsübersicht 9
Inhaltsverzeichnis 10
Abbildungsverzeichnis 16
Abkürzungsverzeichnis 18
Symbolverzeichnis 20
1. Einleitung 23
1.1 Problemstellung 23
1.2 Aufbau der Arbeit und Anknüpfungspunkte in der bestehenden Literatur 24
2. Bankaufsichtliche Eigenkapitalnormen als staatliche Institution in der politischen Ökonomie 31
2.1 Normative versus positive Theorie der Regulierung 31
2.2 Institutionen in der Vertragstheorie 36
2.3 Eigenkapitalregulierung auf Konsensbasis 41
2.4 Die Diskussion um die Ziele der Bankenaufsicht vor dem Hintergrund des Kreditwesengesetzes 44
3. Der Bankrun als bankspezifische Form des Marktversagens 49
3.1 Beurteilungskriterien für wirtschaftswissenschaftliche Modelle zur Bankenregulierung 49
3.2 Der Bankrun als zentrales Argument zur Begründung von Bankenaufsicht 50
3.3 Der Run auf eine einzelne Bank 52
3.3.1 Finanzintermediation und Bankrun im Diamond/Dybvig-Modell 52
3.3.1.1 Modellannahmen 52
3.3.1.2 Die Funktion des Finanzintermediärs 54
3.3.1.3 Marktversagen und Einlagenversicherung 55
3.3.2 Kritik des Diamond/Dybvig-Modells 57
3.3.2.1 Empirischer Gehalt und ökonomische Funktion des Finanzintermediärs 57
3.3.2.2 Der Bankrun als unmotiviertes „Sunspot“-Gleichgewicht 60
3.3.2.3 Kosten und regulatorische Effizienz einer Einlagenversicherung 61
3.3.2.4 Modellkritik und Anknüpfungspunkte für eine bessere Beschreibung des Marktversagens auf Bankmärkten 62
3.3.3 Der Run auf eine einzelne Bank als eindeutiges Nash-Gleichgewicht 64
3.3.3.1 Einlegerverhalten und Informationsprozesse 64
3.3.3.2 Marktversagen bei stochastisch verteilten aggregierten Konsumpräferenzen 66
3.3.3.3 Marktversagen bei unsicheren Erträgen einer langfristigen Investition 69
3.3.4 Der Run als eindeutiges Nash-Gleichgewicht im Modell von Chari/Jagannathan 72
3.3.4.1 Modellannahmen 72
3.3.4.2 Eine Gleichgewichtslösung mit ineffizientem Run und ineffizienter Passivität 75
3.3.4.3 Kritik des Chari/Jagannathan-Modells 77
3.3.4.4 Zur Funktion von Eigenkapitalnormen bei der Vermeidung eines Bankruns nach Chari/Jagannathan 78
3.4 Transmissionsmechanismen zum allgemeinen Bankrun 80
3.4.1 Allgemeiner Bankrun und Bankenregulierung 80
3.4.2 Der allgemeine Bankrun als informationsgetriebenes Marktphänomen 81
3.4.2.1 Notwendige und hinreichende Bedingungen für einen Bankrun bei homogenem Informationsstand der Einleger 81
3.4.2.2 Bankaufsichtliche Maßnahmen gegen die Entstehung „schlechter Nachrichten“ 82
3.4.2.3 Der allgemeine Bankrun als informational cascade 84
3.4.2.4 Maßnahmen zur Unterbrechung eines allgemeinen Bankruns 86
3.4.3 Interdependenzen zwischen den Bankrisikopositionen (contagion) 88
3.4.3.1 Contagion und die Meinungsführerschaft gut informierter Einleger bei der Entstehung von informational cascades 88
3.4.3.2 Bankrisiken in Abhängigkeit von Geldpolitik und Konjunktur 89
3.4.3.3 Interdependenz über Interbankbeziehungen und gemeinsame Märkte 91
3.4.3.4 Contagion-Effekte in der Begründung für eine Eigenkapitalregulierung 94
3.4.3.5 Zur empirischen Evidenz des allgemeinen Bankruns 95
3.5 Bankrun und Eigenkapitalnormen 100
4. Funktionsweise und Effizienz von Eigenkapitalnormen 102
4.1 Eigenkapitalnormen und Konkurswahrscheinlichkeit 102
4.2 Entwicklungsstufen bankaufsichtlicher Eigenkapitalnormen 103
4.2.1 Bilanzstrukturnormen 104
4.2.2 Normen zur Begrenzung von offenen Positionen in einzelnen Schwerpunktrisiken 108
4.2.3 Normen zur Begrenzung von Portefeuillerisiken 112
4.2.4 Fazit: Entwicklung der Eigenkapitalnormen und risk taking 116
4.3 Neoklassische Portfoliomodelle zur Eigenkapitalregulierung 118
4.3.1 Gearing ratios unter der Annahme vollständiger Kapitalmärkte 118
4.3.2 Portfolio-Selection-Ansätze und unvollständige Kapitalmärkte 125
4.3.2.1 Modellannahmen der Portfolio-Selection-Ansätze zur Eigenkapitalregulierung 125
4.3.2.2 Ineffizienz von gearing ratios mit gegriffenen Risikogewichten 126
4.3.2.3 Risikobegrenzung durch eine gearing ratio mit „theoretisch korrekten“ Risikogewichten 132
4.3.2.3.1 Systematisches Risiko und Risikobegrenzung 132
4.3.2.3.2 Zur Effizienz von gearing ratios mit „theoretisch korrekten“ Risikogewichten bei unterschiedlichen Einlagenrenten der Banken 138
4.3.2.3.3 Zur Effizienz „theoretisch korrekter“ Risikogewichte bei beschränkter Haftung der Bankeigner 141
4.3.2.4 Exakte Risikobegrenzung im portfoliotheoretischen Rahmen 146
4.3.3 Kritik der Portfoliomodelle zur Eigenkapitalregulierung 149
4.3.3.1 Kritik der Modellannahmen 149
4.3.3.2 Bewertung der Portfoliomodelle nach den Beurteilungskriterien für wirtschaftswissenschaftliche Modelle zur Bankenregulierung 153
4.4 Folgerungen aus den Portfoliomodellen für die Aufsichtspraxis 155
4.4.1 Verfügbare Informationen und Informationsasymmetrien 155
4.4.2 Parallelität der Entwicklung bankaufsichtlicher Eigenkapitalnorm und des Informationsstandes der Bank 156
4.4.3 „Gemischte“ Eigenkapitalnormen versus einheitliche Normkonzeption 157
4.4.4 Risikogewichte und Diversifikation bei gearing ratios 158
4.4.5 Zur Notwendigkeit von Interventions- und Sanktionsmechanismen 161
4.4.6 Additive versus separierende Struktur von Eigenkapitalnormen: Ein Vergleich unter den Gesichtspunkten der aufsichtlichen Effizienz und des Wettbewerbs 163
5. Marktversagen und Funktion des Eigenkapitals in Abhängigkeit vom jeweiligen Finanzsystem 173
5.1 Principal-Agent-Beziehungen im Delegated-monitoring-Konzept der Finanzintermediation 173
5.2 Konfliktebene 1: Principal-Agent-Konflikt zwischen Einlegern und Bank 178
5.2.1 Die zentrale Stellung des Risikoanreizproblems im Principal- Agent-Konflikt zwischen den Bankeinlegern und Bankmanagern 178
5.2.2 Konvexe Positionen als Ursache eines globalen Risikoanreizes für Bankmanager 180
5.2.2.1 Risiko unter dem Kriterium der Rothschild/Stiglitz-Dominanz 180
5.2.2.2 Globaler Risikoanreiz bei konvexer Payoff-Funktion 184
5.2.2.3 Mechanismen zur Begründung einer inneren Lösung 187
5.2.3 Lösungen des Risikoanreizproblems durch unterschiedliche Bindungsmechanismen und Finanzierungstechnologien 191
5.2.3.1 Risikoanreiz bei risikoaversen Bankeignern 191
5.2.3.1.1 Risikoaverse Bankeigner im allgemeinen Fall begrenzter Risikogestaltungsmöglichkeiten 191
5.2.3.1.2 Risikoaverse Bankeigner mit beliebig guter Finanzierungstechnologie 197
5.2.3.2 Risikoanreiz bei einem im Risiko sinkenden Erwartungswert des Portefeuilles 199
5.2.3.2.1 Risiko und im Risiko sinkende Ertragserwartung 199
5.2.3.2.2 Risikoanreiz bei einem im Risiko sinkenden Erwartungswert und „naiver" Risikopolitik 202
5.2.3.3 Risikoanreiz bei nichtmonetären Konkursstrafen 207
5.2.3.3.1 Internalisierung des Risikoanreizes über Konkursstrafen? 207
5.2.3.3.2 Fixe Konkursstrafen bei „naiver" Risikopolitik 212
5.2.3.3.3 Fixe Konkursstrafen bei beliebig guter Finanzierungstechnologie 216
5.2.3.4 Risikoanreiz und Managemententlohnung 219
5.2.3.4.1 Interessenparallelität und Möglichkeiten der Interessenharmonisierung im Principal- Agent-Konflikt zwischen Bankeignern und -managern 219
5.2.3.4.2 Zur Optimalität eines Managerfestgehalts im Bankgeschäft 220
5.2.3.4.3 Festgehalt und beliebig gute Finanzierungstechnologie 223
5.2.3.4.4 Festgehalt und „naive“ Risikopolitik 225
5.2.3.4.5 Risikoanreize aus der Nutzung derivativer Finanzinstrumente 225
5.2.3.5 Risikoanreizproblem und Bankeigenkapital im Überblick 227
5.2.4 Risikoanreizproblem und Bankrun 229
5.2.4.1 Grundvoraussetzungen für einen relevanten Einfluß des Risikoanreizproblems auf das Runverhalten von Bankeinlegern 229
5.2.4.2 Risikoanreiz und Bankrun in einer einfachen Spielstruktur 231
5.2.4.3 Zur Relevanz des Bankruns als Sunspot-Gleichgewicht 236
5.2.4.4 Zur Ineffizienz des Bankruns als eindeutiges Nash- Gleichgewicht 238
5.3 Konfliktebene 2: Principal-Agent-Konflikt zwischen Bank und Kreditnehmern 239
5.3.1 Auswirkungen des Kreditgeschäfts der Banken auf die Bankrun- Problematik 239
5.3.2 Einperiodige Modelle zur Kreditfinanzierung und Monitoringkosten 242
5.3.3 Anforderungen an mehrperiodige Modelle zur Analyse langfristiger Finanzierungsbeziehungen (Hausbankbeziehungen) 247
5.3.4 Ein Modell langfristiger Finanzierungsbeziehungen mit Review-Strategie 250
5.3.4.1 Monitoringkosten und Information bei mehrperiodiger Beobachtungsdauer 250
5.3.4.2 Anreizsituation eines Kreditnehmers in einer langfristigen, über eine Review-Strategie gesicherten Finanzierungsbeziehung 251
5.3.4.3 Effizienz und Existenzbedingungen des Gleichgewichts in Review-Strategien 255
5.3.4.4 Der Einfluß der Konkurswahrscheinlichkeit von Banken auf die Stabilität langfristiger Finanzierungsbeziehungen 257
5.3.5 Langfristige Finanzierungsbeziehungen in der Finanzierungspraxis bei unterschiedlichen institutionellen Rahmenbedingungen 259
5.3.5.1 Der Konkurs als „Trigger-Ereignis“ in langfristigen Finanzierungsbeziehungen 259
5.3.5.2 Die Effizienz von Konkursverfahren aus Sicht der Finanzierungstheorie 264
5.3.5.3 Risikoverhalten und Sanierungsergebnis in Abhängigkeit von der Verteilung der Unternehmenskontrolle im Konkursverfahren 267
5.3.5.4 Verhandlungsprozeß und Sanierungsergebnis 274
5.3.6 Fazit: Eigenkapitalregulierung und Konkursrecht als aufeinander bezogene Institutionen zur Sicherung langfristiger Finanzierungsbeziehungen 279
6. Ergebnisse 281
6.1 Die Funktion von Eigenkapitalnormen im Lichte der Theorie der Finanzintermediation 281
6.2 Internationale Harmonisierung des Bankaufsichtsrechts und Divergenz der Finanzsysteme 284
Literaturverzeichnis 289
Verwendete Gesetzestexte und -kommentare 325
Sachwortverzeichnis 327