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Müller, C. (2000). Das vertragstheoretische Argument in der Ökonomik. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50084-0
Müller, Christian. Das vertragstheoretische Argument in der Ökonomik. Duncker & Humblot, 2000. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50084-0
Müller, C (2000): Das vertragstheoretische Argument in der Ökonomik, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-50084-0

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Das vertragstheoretische Argument in der Ökonomik

Müller, Christian

Duisburger Volkswirtschaftliche Schriften, Vol. 33

(2000)

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Abstract

Zur Begründung von Handlungsregeln für die Wirtschaftspolitik werden in der Ökonomik zunehmend die Theorien des hypothetischen Gesellschaftsvertrags von John Rawls und James Buchanan herangezogen. Als legitim gilt danach jene Regel, auf die sich fiktive $aHomines oeconomici$z in einer gedachten Verfassungswahlsituation unter einem sog. Schleier der Unkenntnis einigen würden.

In der Arbeit wird zunächst der diffuse methodologische Status der Kontrakttheorien geklärt, die formal gewöhnliche deduktiv-nomologische Erklärungen darstellen. Es wird argumentiert, daß das vertragstheoretische Argument - um die ihm zugedachten Funktionen zu erfüllen - die empirische Adäquatheitsbedingung von Erklärungen verletzen muß; aufgrund eines logischen Induktionsproblems kann sie daher nicht bindend sein. Außerdem verstoßen Rawls' und Buchanans Theorien auch gegen die logischen Adäquatheitsbedingungen erklärender Argumente, da ihre Modellprämissen zur Ableitung der behaupteten Theoreme nicht hinreichen.

Modelltheoretisch wird gezeigt, daß die Annahme eines Schleiers der Unkenntnis weder faire noch einstimmige Entscheidungen im Urzustand garantieren kann. Hingegen kann es gerade der Verzicht auf die Annahme unsicherer Erwartungen sein, der Fairneß und Konsens ermöglicht. Im Ergebnis führt die Arbeit zu einer Revision praktisch aller von den Vertragstheorien erhobenen Geltungsansprüche.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 9
Inhaltsverzeichnis 11
Einleitung 15
§ 1 Das vertragstheoretische Argument 25
A. Individualismus 25
B. Einstimmigkeit 26
I. Politik als Tausch 26
II. Einstimmigkeit und Verfahrensgerechtigkeit 31
C. Hypothetische Einstimmigkeit 32
I. Der Probierstein der Rechtmäßigkeit 32
II. Der methodologische Status des vertragstheoretischen Arguments 37
III. Fiktive Verträge und faktische Verpflichtungen 46
§ 2 Die starke Vertragstheorie 49
§ 3 Die schwache Vertragstheorie (I.): Die Situationsannahmen 58
A. Rawls' „Theorie der Gerechtigkeit" und der „Schleier des Nichtwissens" 60
B. Buchanans Konstitutionenökonomik und der „Schleier der Unsicherheit" 69
§ 4 Die schwache Vertragstheorie (II.): Die Konklusion 83
A. Die Gerechtigkeitskonzeption: Das Entscheidungskriterium unter Unsicherheit 86
I. Maximin-Gerechtigkeit 87
II. Laplace-Gerechtigkeit 96
B. Konsensinduzierung: Der Universalisierungsgrad 103
I. Partielle Universalisierung: Der Tausch von Positionen 104
II. Vollkommene Universalisierung: Der Tausch von Präferenzen 110
C. Ergebnis 118
§ 5 Diskriminierung und Dissens unter dem Schleier der Unkenntnis 120
A. Der Schleier der Unkenntnis und das Hobbessche Ordnungsproblem 120
B. Verfassungswahl unter dem Schleier der Unkenntnis 127
I. Das postkonstitutionelle Spiel 128
1. Das Zwei-Personen-Gefangenendilemma 128
2. Das n-Personen-Gefangenendilemma 130
II. Das konstitutionelle Spiel 131
C. „Gerechtigkeit als Unfairneß": Das konstitutionelle Spiel unter Rawls' Schleier des Nichtwissens 136
D. Das konstitutionelle Spiel unter Buchanans Schleier der Unsicherheit 147
E. Bedingungen einer fairen Einigung 161
I. Fairneß und Dominanz 161
II. Fairneß und Pareto-Dominanz 163
III. Fairneß und Koordination 166
§ 6 Fairneß und Einstimmigkeit unter sicheren Erwartungen 171
A. Das konstitutionelle Zwei-Personen-Spiel unter perfekter Information 172
B. Das konstitutionelle n-Personen-Spiel unter perfekter Information 176
C. Diskussion 179
I. Warum soviel Dissens? 180
II. Eine partielle Rehabilitierung des Schleiers 183
§ 7 Schluß 185
Literaturverzeichnis 192
Sachwortregister 211