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Schrooten, M. (2000). Geld, Banken und Staat in Sozialismus und Transformation. Vom Zusammenbruch der Sowjetunion zur Finanzkrise in der Russischen Föderation. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50243-1
Schrooten, Mechthild. Geld, Banken und Staat in Sozialismus und Transformation: Vom Zusammenbruch der Sowjetunion zur Finanzkrise in der Russischen Föderation. Duncker & Humblot, 2000. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50243-1
Schrooten, M (2000): Geld, Banken und Staat in Sozialismus und Transformation: Vom Zusammenbruch der Sowjetunion zur Finanzkrise in der Russischen Föderation, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-50243-1

Format

Geld, Banken und Staat in Sozialismus und Transformation

Vom Zusammenbruch der Sowjetunion zur Finanzkrise in der Russischen Föderation

Schrooten, Mechthild

Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung. Sonderhefte, Vol. 170

(2000)

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Abstract

Die russische Finanzkrise des Jahres 1998 wies nicht nur Züge einer klassischen Währungskrise auf, sondern war auch Ausdruck der inkonsistenten Reformen des Finanzsektors. Obwohl das tiefgreifende Spannungsverhältnis zwischen der nur partiell durchgesetzten Zahlungswirtschaft im Inland und einer dynamisch ansteigenden Auslandsverschuldung spätestens mit der Währungskrise sichtbar wurde, fehlte bislang eine umfassende Untersuchung der Funktionsbedingungen des russischen Finanzsektors.

Die Autorin versucht diese Lücke zu schließen. Auf der Grundlage von Modellen finanzieller Entwicklung wird untersucht, welche Auswirkungen die im Zuge der Transformation notwendige Liberalisierung des Finanzmarktes gegenüber unterschiedlichen staatlichen Eingriffen in Finanztransaktionen (finanzielle Repression) auf das Wachstum hat. Anknüpfend an die Argumentation von Pagano und King/Levine (endogene Wachstumstheorie) zeigt sie die Zusammenhänge zwischen den durch finanzielle Repression verursachten Transaktionskosten auf dem Finanzmarkt und der Ausweitung quasi-fiskalischer Aktivitäten auf. Die Analyse der Funktionen des Geldes, aber auch des Finanzsektors in der zusammenbrechenden Sowjetunion läßt erkennen, daß bereits während der Perestrojka Erscheinungsformen finanzieller Repression die "klassische" Planwirtschaft substituierten und den indirekten staatlichen Zugriff auf die Ressourcen sicherten. In der Russischen Föderation wurde nach Transformationsbeginn an diese Tradition angeknüpft: Staatlich induzierte präferentielle Kredite, Devisenmarktregulierungen sowie Inflationssteuer, aber auch der schwache Schutz der Gläubigerrechte, die staatliche Tolerierung der Nichtzahlung und eine diskretionäre Steuerpolitik sind Beispiele hierfür. Mechthild Schrooten zeigt, daß diese Art der Wirtschaftspolitik die Investitionstätigkeit, das gesamtwirtschaftliche Wachstum sowie den Übergang auf eine funktionsfähige Zahlungswirtschaft maßgeblich behinderte.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Inhaltsverzeichnis 5
Abbildungsverzeichnis 7
Tabellenverzeichnis 9
Verzeichnis der verwendeten Symbole 10
Abkürzungsverzeichnis 12
I. Vorbemerkung 13
II. Sozialismus, Geld und Transformation 18
1. Geld im Systemvergleich 19
a) Marx: Sozialismus impliziert Abschaffung des Geldes 20
b) Von Mises: Sozialistische Eigentumsordnung begrenzt Geldftinktion 22
c) Eucken: Zentraler Plan versus Preismechanismus 23
d) Kornai: „Weiche“ versus „harte“ Budgetrestriktion 24
2. Geldfunktionen im Sozialismus 26
a) Spezialgelder zur Sicherung der sozialistischen Eigentumsordnung 26
b) Inflation im Sozialismus 30
3. Ansatzpunkte der Transformation 32
III. Finanzsektor, Staat und Wachstum 38
1. Theoretische Legitimation finanzieller Repression? 40
a) Keynes: Liquiditätspräferenz und Zins 41
b) Tobin: Portfolioentscheidung und Zins 43
2. McKinnon und Shaw: Unterentwickelte Finanzmärkte, Finanzmarktliberalisierung und Wachstum 45
a) McKinnon: Komplementarität zwischen Geldhaltung und Investition 45
b) Shaw: Finanzintermediation und Wachstum 47
c) Zinsobergrenzen versus Finanzmarktliberalisierung 49
3. Finanzmarktliberalisierung und endogene Wachstumstheorie 54
a) Aufgaben der Finanzintermediäre 54
b) Pagano: Leistungsfähigkeit des Finanzmarktes und gesamtwirtschaftliches Wachstum 59
c) King und Levine: Finanzmarktliberalisierung und Wachstum 61
4. Fiskalische Implikationen finanzieller Repression 71
a) Staatliche Einflussnahme auf die Kreditvergabe 72
b) Fiskalische Entlastung durch staatliche Einflussnahme auf die Kreditverzinsung 76
c) Seigniorage und Inflationssteuer 78
d) Quantifizierung des Gesamtausmaßes finanzieller Repression 81
5. Kritik an der Finanzmarktliberalisierung 83
IV. Geld und Finanzsektor im sowjetischen Sozialismus 89
1. Entstehung und Reform des sowjetischen Sozialismus 89
a) Der traditionelle sowjetische Sozialismus 90
b) Perestrojka: Zwischen Systemerhalt und Transformation 94
2. Von der zentralen Planung zur finanziellen Repression 98
a) Zentralbank, Geldmengenentwicklung und Kreditvergabe 99
b) Staatliche Eingriffe in den Geschäftsbankensektor 103
c) Finanzierung des Staatssektors 108
d) Staatssektor versus private Haushalte 113
3. Von der Perestrojka zur Finanzkrise 117
V. Zwischen Finanzmarktliberalisierung und Demonetisierung: Wachstumshemmnisse in der Russischen Föderation 122
1. Veränderungen der institutionellen Rahmenbedingungen 123
a) Privatisierung, „gemischter Sektor“, privates Eigentum 124
b) Geldfunktionen und Finanzmarktregulierung 128
2. Stabilisierung, Finanzmarktliberalisierung und Wachstum 132
a) Geld- und währungspolitische Grundausrichtung 133
b) Leistungsfähigkeit des Finanzmarktes und gesamtwirtschaftliche Entwicklung 140
c) Finanzmarktliberalisierung im Spannungsfeld finanzpolitischer Ansprüche 152
3. Der Russische Weg: Postsozialistische Demonetisierung 160
a) Bankensektor und Bad-loans 161
b) Wechselseitige Verschuldung und Barter 170
4. Russische Finanzkrise 174
a) Staatsverschuldung 175
b) Transformationserfolg? 178
VI. Zusammenfassung und Ausblick 181
Literaturverzeichnis 187