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Fritsche, U. (2004). Stabilisierungs- und Strukturanpassungsprogramme des Internationalen Währungsfonds in den 90er Jahren: Hintergründe, Konzeptionen und Kritik. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51546-2
Fritsche, Ulrich. Stabilisierungs- und Strukturanpassungsprogramme des Internationalen Währungsfonds in den 90er Jahren: Hintergründe, Konzeptionen und Kritik. Duncker & Humblot, 2004. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51546-2
Fritsche, U (2004): Stabilisierungs- und Strukturanpassungsprogramme des Internationalen Währungsfonds in den 90er Jahren: Hintergründe, Konzeptionen und Kritik, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-51546-2

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Stabilisierungs- und Strukturanpassungsprogramme des Internationalen Währungsfonds in den 90er Jahren: Hintergründe, Konzeptionen und Kritik

Fritsche, Ulrich

Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung. Sonderhefte, Vol. 176

(2004)

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Abstract

Seit geraumer Zeit gibt es eine lebhafte Diskussion über die Wirksamkeit von Strukturanpassungs- und Stabilisierungsprogrammen des Internationalen Währungsfonds in Entwicklungsländern. Die dabei vertretene Position des "Washington Consensus" setzt auf Stabilisierung, Verbesserung der Angebotsbedingungen und Liberalisierung des Kapitalverkehrs und wird gemeinsam mit der Weltbank umgesetzt.

Die Annäherung an die theoretische Konzeption der Programme impliziert dabei eine Einbettung in die historischen und wirtschaftstheoretischen Entwicklungen. Zum einen ist die Existenz von Institutionen wie des Internationalen Währungsfonds oder der Weltbank Ergebnis spezifischer historischer Kompromisse, die unter dem Eindruck weltwirtschaftlicher Turbulenzen und machtpolitischer Konstellationen entstanden. Zum anderen bewegen sich die Institutionen mit ihren wirtschaftstheoretischen Vorstellungen nicht in einem wissenschaftlichen Vakuum. Darum sind insgesamt Überlegungen zur historischen Genese der Institutionen von Bretton Woods erforderlich.

Im einem zentralen Teil der Arbeit geht es darum, ob das theoretische Modell des Internationalen Währungsfonds, im Rahmen seiner Kompetenzen, zur Lösung der in den Vertragsartikeln fixierten Aufgaben geeignet erscheint und ob die Konzeption der angewendeten Programme geeignet ist, nachhaltiges Wachstum auszulösen. Da diese Frage aufgrund fehlender Vergleichsgruppen empirisch nicht zu beantworten ist, wird hier ein theoretischer Rahmen als Gegenentwurf präsentiert. Die zentrale These lautet: Entwicklung ist im Kern protektionistisch, und Einkommensbildung bedarf der Absicherung durch die Makropolitik. Im abschließenden Kapitel werden die Implikationen dieser These für die Konzepte der Strukturanpassungsprogramme diskutiert.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Danksagung 5
Inhaltsverzeichnis 7
Verzeichnis der Abbildungen 9
Verzeichnis der Tabellen 10
1 Einleitung 11
2 Methodische Überlegungen 14
3 Zum historischen Hintergrund der IWF-Strukturanpassungsprogramme und ihrer Konzeption 18
3.1 Vom Goldstandard zu den Verträgen von Bretton Woods: „Beggar-thy neighbor“, „Great Slump“ und „Hot Money“ 20
3.1.1 Der rekonstituierte Goldstandard der Zwischenkriegszeit 20
3.1.2 Exkurs: Zum Stand der währungspolitischen Diskussion in der Zwischenkriegszeit 24
3.2 Die Pläne von Keynes und White und der Kompromiss von Bretton Woods 31
3.3 Die Aktivitäten des Währungsfonds bis zum Ende von Bretton Woods 36
3.3.1 Die Periode der Nichtkonvertibilität 36
3.3.2 Die 60er Jahre: Liquiditäts- und Anpassungsprobleme 41
3.4 Das Ende des Systems fester Wechselkurse und die Schuldenkrise der Entwicklungsländer 45
3.4.1 Die Ausgangslage 45
3.4.2 Die erste Ölkrise und die Turbulenzen der frühen 70er Jahre 45
3.4.3 Die zweite Ergänzung der Vertragsklauseln und die „Surveillance“ 48
3.4.4 Die Diskussion um die „Neue Weltwirtschaftsordnung“ 50
3.4.5 Die Konditionalitätsdebatte 51
3.4.6 Die Schulden- und Wachstumskrise der 80er Jahre 54
3.4.7 Das zweite Konkordat und die stärkere Zusammenarbeit zwischen Weltbank und IWF 58
3.4.8 Die neuen Programme: SAF, ESAF und PRGF 61
3.4.9 Stabilisierung und Strukturanpassung: Der „Washington Consensus“ der 90er Jahre 62
3.4.10 Resümee 66
4 Theoretische Konzeptionen und ihre Umsetzung in der Wirtschaftspolitik der Stabilisierungsprogramme 68
4.1 Konzeption der Programme 68
4.1.1 Der Ansatz der Monetären Theorie der Zahlungsbilanz (MTZB) 68
4.1.1.1 Die akademische Fassung des Ansatzes der Monetären Theorie der Zahlungsbilanz 71
4.1.1.2 Die Monetäre Theorie der Zahlungsbilanz in der Version des IWF 75
4.1.1.3 Exkurs: Der Wechselkurs als Instrument der Anpassung und das Mundell-Fleming-Modell 78
4.1.2 Das Sparlückenkonzept und die postkeynesianische Wachstumstheorie 82
4.1.3 Die Verbindung von Stabilisierung und Wachstum: Das gemeinsame Modell von Währungsfonds und Weltbank 88
4.1.4 Die Wirkung wirtschaftspolitischer Maßnahmen im Rahmen des gemeinsamen Modells 92
4.1.4.1 Die Wirkung einer Geldmengenexpansion 92
4.1.4.2 Die Wirkung einer Abwertung 93
4.1.4.3 Die Wirkung einer Senkung der Staatsausgaben bzw. der Steuern 94
4.1.4.4 Die Wirkung einer erhöhten Sparquote bzw. erhöhter Faktorproduktivität 95
4.1.4.5 Die Wirkung von Kapitalzuflüssen 96
4.1.4.6 Zusammenfassung 96
4.1.5 Exkurs: Strukturalistische und neoklassische Kritik 97
4.1.6 Die Rolle von Strukturanpassungsmaßnahmen für die Programmkonzeption 103
4.2 Die Umsetzung der theoretischen Konzeption 106
4.2.1 Der Ablauf eines IWF-Stabilisierungsprogramms 106
4.2.2 Das „Financial Programming“-Schema 107
4.2.3 Die mittelfristige Projektion 109
4.2.4 Die Auswirkungen der strukturellen Anpassungsmaßnahmen 110
4.2.5 Exkurs: Strategien der Umsetzung und die theoretische Konzeption 111
5 Ansätze einer monetären Entwicklungstheorie 115
5.1 Warum eine monetäre Entwicklungstheorie? 115
5.2 Einkommensbildung als zentrale Kategorie 117
5.3 Die Verbindung von Einkommens- und Vermögensbildung 126
5.3.1 Ein einfaches Modell der Einkommens- und Vermögensbildung 126
5.3.2 Die wirtschaftspolitischen Optionen 132
5.3.3 Appendix: Ableitung der Multiplikatoren des Modells 135
5.4 (Markt-)Konstellationen und Entwicklung 138
5.5 Vermögensbildung und „monetäre“ Entwicklungstheorie 141
5.6 Entwicklung unter den Bedingungen des Weltmarktes 152
5.6.1 Entwicklung und Weltwährungssystem 153
5.6.2 Entwicklung und Dollarisierung 155
6 Fazit 157
6.1 Stabilisierung und Entwicklung 158
6.1.1 Stabilisierung als Anforderung des Vermögensmarktes 158
6.1.2 Stabilisierung und Einkommensbildung 159
6.1.3 Stabilitätsorientierte Unterbewertung und der „Washington Consensus“ 161
6.2 Nachholende Entwicklung unter dem gegenwärtigen Währungssystem? 162
6.3 Resultat 163
7 Literaturverzeichnis 165
8 Stichwortverzeichnis 180