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Dessau, C. (2008). Nationale Aspekte einer transnationalen Disziplin. Zur rechtskulturellen Einbettung der Rechtstheorie in Finnland, Schweden und Deutschland zwischen 1960 und 1990. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52444-0
Dessau, Christian. Nationale Aspekte einer transnationalen Disziplin: Zur rechtskulturellen Einbettung der Rechtstheorie in Finnland, Schweden und Deutschland zwischen 1960 und 1990. Duncker & Humblot, 2008. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52444-0
Dessau, C (2008): Nationale Aspekte einer transnationalen Disziplin: Zur rechtskulturellen Einbettung der Rechtstheorie in Finnland, Schweden und Deutschland zwischen 1960 und 1990, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-52444-0

Format

Nationale Aspekte einer transnationalen Disziplin

Zur rechtskulturellen Einbettung der Rechtstheorie in Finnland, Schweden und Deutschland zwischen 1960 und 1990

Dessau, Christian

Schriften zur Rechtstheorie, Vol. 241

(2008)

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Abstract

In seinem Werk untersucht Christian Dessau die rechtskulturelle Einbettung von Rechtstheorie(n) in nationale Kontexte. Untersucht wird die Frage, welchen Einfluss externe Faktoren auf die Themenwahl und inhaltliche Ausprägung von Rechtswissenschaftlern, insbesondere Rechtstheoretikern, haben.

Zu diesem Zwecke werden in der Studie drei Wissenschaftler internationalen Ranges aus Finnland, Schweden und Deutschland als Beispiele herangezogen, die in ihrem jeweiligen eigenen rechtskulturellen Kontext betrachtet werden: Aulis Aarnio, Aleksander Peczenik und Robert Alexy. Diesen ist gemeinsam, dass sie in den 1970er und 80er Jahren jeweils eine Variation einer Argumentationstheorie des Rechtes vorgelegt haben. Die Veröffentlichungen der Wissenschaftler aus dieser Zeit werden vor dem Kontext ihrer jeweiligen Rechtskultur ausgelegt, um Hinweise auf eine Beeinflussung in Rahmen von vier Zonen (Person, Disziplin, Institutionen und Nation) herauszuarbeiten. Aufgrund ihres textorientierten Ansatzes stellt sich der disziplinäre Kontext bei allen drei Wissenschaftlern als besonders ergiebig heraus. Im Gegensatz zu klassischen rechtstheoretischen Arbeiten beschränkt sich der Verfasser nicht auf den theorieimmanenten Kontext, sondern betrachtet beispielsweise eine rechtswissenschaftliche Schule auch als einen sozialen Kontext. Methodisch ist die Studie interdisziplinär angelegt, so nutzt sie neben den rechtswissenschaftlichen Methoden parallel oder zu Zwecken der Validierung auch andere geistes- und sozialwissenschaftliche Methoden.

Im Ergebnis zeigt der Autor viele Aspekte auf, die es als evident erscheinen lassen, dass auch im Feld der Rechtstheorie, die sich selbst eher als abstrakte und vom nationalen Recht losgelöste internationale Theorie versteht, eine Auslegung unter Berücksichtigung des rechtskulturellen Kontextes einen neuen Erkenntnisgewinn verspricht.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 16
Kapitel 1: Einleitung 17
A. Einführung 17
I. Rechtstheorie 18
II. Rechtskulturelle Einbettung 20
1. Rechtskultur als Summe von Komponenten? 21
2. Beschränkung auf den rechtskulturellen Kontext 21
III. „National“ als Referenzbegriff 23
1. Nation als Kulturträger 24
2. Verhältnis von Nation oder nationaler Gesellschaft und Individuum 25
3. Das Problem der Globalisierung 26
IV. Zusammenfassun 27
B. Forschungsstand 28
I. Grundlagen 28
1. Rechtsvergleichung 29
2. Wissens- / Wissenschaftssoziologie 29
II. Aktuelle Entwicklungen 31
1. Rechtskultur 31
2. Wissenschaftssoziologie 34
3. Kontextualisierung von Rechtswissenschaft 36
C. Vorgehensweise 38
I. Qualitatives Paradigma 39
II. Vergleich als methodisches Element 42
III. Die Zonen der kulturellen Einbettung 43
1. Person 45
2. Disziplin 46
a) Paradigma-Modell 46
b) Netzwerk von Personen 48
3. Organisationen / Institutionen 49
4. Nation 51
D. Benutzte Quellen 52
I. Rechtstheoretische Texte 52
II. Supplementäre Interviews 54
III. Sekundärliteratur 56
Kapitel 2: Aulis Aarnio 57
A. Präsentation der herangezogenen Texte – Begründungszusammenhang 58
I. Denkweisen der Rechtswissenschaft 58
II. On Legal Reasoning 59
III. Legal Point of View 59
IV. Aarnios juristische Argumentationstheorie 60
1. Kurze Charakterisierung 60
2. Der philosophische Hintergrund von Aarnios Theorie 61
a) Wittgensteins Spätphilosophie 61
b) Handlungstheorie 62
c) Hermeneutik 63
d) Das Neue an der hermeneutisch-analytischen Schule 64
B. Einflusszonen – Entstehungszusammenhang 64
I. Person 64
1. Herkunft / Elternhaus 64
2. Akademische Lehrer 65
a) Simo Zitting 65
b) Otto Brusiin 66
c) Georg Henrik von Wright 68
II. Disziplin: Die finnische Rechtswissenschaft 69
1. Einführung 70
a) Rechtswissenschaft und Rechtstheorie 70
b) Theorie-Praxis-Zusammenhang 71
2. Der wissenschaftshistorische Kontext 75
a) Aarnio als Erbe des Widerstandes gegen die Begriffsjurisprudenz 75
aa) Begriffsjurisprudenz in Aarnios Texten 75
bb) Die historische Rolle der Begriffsjurisprudenz in Finnland 76
cc) Begriffsjurisprudenz in Aarnios Finnland 79
b) Aarnio als Erbe der analytischen Schule 80
aa) Gründe für die Stärke der analytischen Schule 82
bb) Das Erbe: Das Ideal der Objektivität und der Wertrelativismus 84
(1) Objektivität als Positivismus / Empirismus – Legalismus 85
(2) Objektivität als Wertneutralität 91
3. Der Disziplinkontext der 1970er und 80er Jahre 95
a) Die zweite analytische Schule 95
b) Alternative Rechtsdogmatik 98
c) (Fehlende) finnische Rechtssoziologie 99
d) Das Verhältnis zwischen den Richtungen 100
e) Der skandinavische Kontext 102
III. Institutionen 104
1. Die Universitäten 104
2. Die Akademie von Finnland 105
3. The Finnish Lawyers’ Association 106
4. IVR 106
IV. Nation 107
1. Politisches System 107
a) Starker Präsident und Autorität 107
b) Sozialdemokratie und Wohlfahrtsstaat 108
2. Nationale Kultur 110
Kapitel 3: Aleksander Peczenik 114
A. Präsentation der herangezogenen Texte – Begründungszusammenhang 115
I. Grundlagen der juristischen Argumentation 115
II. Causes and Damages 116
III. Essays in Legal Theory 116
IV. On Law and Reason 117
V. Peczeniks juristische Argumentationstheorie 117
B. Einflusszonen – Entstehungszusammenhang 120
I. Person 120
1. Polen 120
a) Herkunft / Elternhaus 120
b) Kazimierz Opałek 120
c) Jerzy Wróblewski 121
d) Polnische Rechtstheorie 122
e) Elemente in Peczeniks Rechtstheorie aus der polnischen Periode 125
2. Schweden 126
a) Karl Olivecrona 127
b) Jan Hellner 128
II. Disziplin: Die schwedische Rechtstheorie 128
1. Viele Hinweise auf Rechtsrealismus in Peczeniks Texten 129
2. Nachwirkung des Rechtsrealismus in Schweden 130
a) Die Uppsala-Schule 130
b) Der nachwirkende Stil der Uppsala-Schule 133
c) Skandinavische Rechtsideologie 134
3. Peczeniks Ausgangspunkt in Schweden 137
a) Die Inflexibilität der Uppsala-Schule 137
b) Beginn einer Wertediskussion 140
c) Kulturelle Dispositionen 142
4. Peczeniks Beziehung zum Rechtsrealismus 143
a) Peczenik als Neorealist 144
b) Peczenik als Post-Realist 147
c) Peczenik als Synthetiker 150
III. Institutionen 151
1. Universitäten 151
a) Stockholm 151
b) Lund 152
2. IVR 152
IV. Nation 153
1. Politisches System 153
a) Demokratie 154
b) Rechtsstaat 155
c) Sozialdemokratie 156
2. Rechtskultur 157
a) Rechtsrealistische Prägung 157
aa) Grundrechte 158
bb) Normenkontrolle 158
b) Gesetzesmaterialien 159
c) Verwaltungskultur 159
d) Konfliktfreiheit 161
Kapitel 4: Robert Alexy 163
A. Präsentation der herangezogenen Texte – Begründungszusammenhang 164
I. Theorie der juristischen Argumentation 164
II. Theorie der Grundrechte 164
III. Recht, Vernunft, Diskurs 165
IV. Alexys juristische Argumentationstheorie 165
1. Kurze Charakterisierung 165
2. Alexys Quellen 168
B. Einflusszonen – Entstehungszusammenhang 170
I. Person 170
1. Herkunft / Elternhaus 170
2. Akademische Lehrer 171
a) Günther Patzig 171
b) Ralf Dreier 172
c) Jürgen Habermas 173
II. Disziplin: Die Rechtsphilosophie bzw. -theorie 176
1. Unterwegs zum dritten Weg? – Rechtsphilosophie im Nachkriegsdeutschland 177
a) Neo-Positivismus und Dogmatikkritik 178
b) Der Neo-Positivismus als Reflex auf die Naturrechtsrenaissance nach dem Zweiten Weltkrieg 182
2. Der dritte Weg? – Stand der Disziplin in den 1970er Jahren 186
a) Entwicklung der allgemeinen Philosophie und Rechtsphilosophie im angloamerikanischen Raum 187
b) Die Rechtsphilosophie in Deutschland 188
3. Zusammenfassung 190
III. Institutionen 191
1. Die Universität 191
2. Studienstiftung des deutschen Volkes 195
IV. Nation 195
1. Die Rolle des Bundesverfassungsgerichts für die bundesdeutsche Rechtskultur 196
2. Wandel in der Bundesrepublik 198
a) „Mehr Demokratie wagen“ 199
aa) Das geistige Klima 200
bb) Regierungswechsel 201
cc) Politisierung der Gesellschaft? 202
dd) Massenmedien 203
ee) Ostpolitik 204
b) Die „68er“ 205
aa) Woher sie kamen 205
bb) Wohin sie gingen 207
Kapitel 5: Schlussbetrachtungen 208
A. Übersicht 208
B. Unterschiede der untersuchten Theorien 209
I. Aarnio 209
II. Peczenik 209
III. Alexy 210
C. Der rechtskulturelle Kontext 211
I. Aarnio 211
II. Peczenik 213
III. Alexy 216
D. Komparative Perspektive 217
I. Voraussetzungen gesellschaftlichen Wandels bis ca. 1960 217
II. Gesellschaftlicher Wandel ab den 1960er Jahren 219
1. Partizipation 220
2. Konsens 220
3. Diskurs 221
III. Trennendes 222
1. Gewichtung „Diskurs – Konsens“ 222
a) Gesetzgebungsverfahren 223
b) Verfassungsgerichtsbarkeit 223
2. Gesellschaftliche Homogenität 224
3. Theorie-Praxis 225
E. Ausblick 226
Anhang: Fragenkataloger 228
A. Einleitung 228
B. Allgemeines 228
I. Herkunft und Familie 228
II. Schul- und Universitätsausbildung 228
C. Aarnio 229
I. Wissenschaft als Beruf 229
II. Der Mensch hinter dem Theoretiker 229
III. Finnische Kultur 229
IV. Finnische Rechts- und Wissenschaftskultur 229
V. Rechtstheorie 230
D. Peczenik 230
I. Wissenschaft als Beruf 230
II. Von Polen nach Schweden 230
III. Schwedische Kultur 231
IV. Schwedische Rechts- und Wissenschaftskultur 231
V. Rechtstheorie 231
E. Alexy 232
I. Schul- und Universitätsausbildung 232
II. Wissenschaft als Beruf 232
III. Der Mensch hinter dem Theoretiker 232
IV. Zur rechtstheoretischen Position 232
Quellenverzeichnis 233
Personen- und Sachverzeichnis 254