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Isensee, J. (Ed.) (2009). Menschenrechte als Weltmission. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52919-3
Isensee, Josef. Menschenrechte als Weltmission. Duncker & Humblot, 2009. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52919-3
Isensee, J (ed.) (2009): Menschenrechte als Weltmission, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-52919-3

Format

Menschenrechte als Weltmission

Editors: Isensee, Josef

Wissenschaftliche Abhandlungen und Reden zur Philosophie, Politik und Geistesgeschichte, Vol. 54

(2009)

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About The Author

Josef Isensee wurde 1937 in Hildesheim geboren. Von 1957 bis 1961 studierte er Rechtswissenschaft und Philosophie in Freiburg i.Br., Wien und München. Die beiden juristischen Staatsexamina legte er in München ab. Von 1962 bis 1970 Assistent an der Universität Erlangen bei Prof. Walter Leisner, promovierte er 1967 zum Dr. iur. utr. und habilitierte sich 1970 für die Fächer Staats- und Verwaltungsrecht sowie Steuerrecht. Ordentlicher Professor war er von 1971 bis 1975 an der Universität des Saarlandes, anschließend bis zu seiner Emeritierung 2002 an der Universität Bonn.

Abstract

Von Anbeginn erheben die Menschenrechte Anspruch auf universale Geltung - über alle Grenzen der Kontinente, der Staaten und Kulturen hinaus. Dieses Buch legt in den Abhandlungen dreier Autoren eine kritische Reflexion über die Gründe und Grenzen des menschenrechtlichen Universalismus vor, eines Kindes der Europäischen Aufklärung.

Die Zeit ist reif für eine zweite Aufklärung, welche die Produkte der ersten Aufklärung kritisch hinterfragt. Das gilt für ihre Substanz, die immer schwieriger zu erfassen ist, weil sich die Menschenrechte in internationalen Texten rasch vermehren, zusätzliche Inhalte annehmen, unterschiedliche Interessen bedienen und in innere Widersprüche geraten. Zu fragen ist, ob, wieweit und unter welchen Bedingungen die genuin europäischen (genauer: europäisch-atlantischen) Menschenrechte sich auf außereuropäische Kulturen übertragen lassen. Der Universalitätsanspruch der Menschenrechte läßt den Eigenwert der außereuropäischen Kulturen nicht gelten, sofern sie "westlichen" Denk- und Lebensformen nicht kompatibel sind. Der Rationalismus und der Individualismus, aus denen er sich speist, ist blind gegenüber Religion und Tradition, gleichgültig gegenüber "vormodernen" Grundbedürfnissen nach Vertrautheit, Geborgenheit und Orientierungssicherheit.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort des Herausgebers 5
Inhalt 9
Bardo Fassbender: Idee und Anspruch der universalen Menschenrechte im Völkerrecht der Gegenwart 11
I. Auf dem Zauberberg 11
II. Die Epochenwende des Jahres 1945 14
III. Die „International Bill of Human Rights“ 17
IV. Menschenrechte der „zweiten“ und „dritten Generation“ 23
V. Der Schutz der Menschenrechte als gemeinsame Angelegenheit der Staatengemeinschaft 27
VI. Die Durchdringung des Völkerrechts durch die Menschenrechtsidee 29
VII. Das Problem der Universalität der Menschenrechte 32
VIII. Versuch einer Bilanz in Thesen und Fragen 36
Christian Waldhoff: Die innerstaatlichen Grundrechte als Maßstab der Außenpolitik? 43
I. Einleitung 43
II. Verfassungsrechtsdogmatische Verortung 49
1. Außenpolitik als rechtlich faßbare Kategorie? 49
2. Menschenrechtlicher Universalismus und nationale Grundrechte 54
a) Die universalistische Idee der Menschenrechte 54
b) Beispiele für aktive „Menschenrechtspolitik“ und ihr Scheitern 58
3. Die Auslandsgeltung der deutschen Grundrechte 60
4. Grundrechtsbindung der „freien“ Außenpolitik? 63
a) Die Protagonisten einer inhaltlichen Verfassungsbindung der Außenpolitik 64
b) Das Problem der Grundrechtsbindung nichtformalisierter Rechtsakte – die Balance zwischen Grundrechtsbindung und dem Maß der Bindung 67
c) Die Gefahr der Verwechselung von Menschenrechten und Grundrechten bei der Anwendung von Art. 1 Abs. 2 GG 73
III. Ausblick 77
Otto Depenheuer: Risiken und Nebenwirkungen menschenrechtlicher Universalität 81
I. Indikation: Zweifel an den Menschenrechten 82
II.Wirkstoff: die Idee der Menschenrechte 84
1. Individualität und Rationalität als Konstitutionsprinzip 84
2. Der Anspruch auf Universalität 85
III. Wirkungsweise: „macht euch die Erde untertan“ 86
1. Rationale Infragestellung des Gegebenen 86
2. Der Preis der Moderne 87
IV. Nebenwirkungen: Selbstzweifel 88
1. Trennung von Recht und Moral 88
2. Postmoderne Verunsicherung des individuellen Selbstbewußtseins 89
V. Risiken: partikularer Widerstand gegen universale Missionierung 90
1. Die Logik des menschenrechtlichen Universalismus 90
2. Missionierung durch Belehrung 93
3. Polemogene Implikationen der Menschenrechte 94
a) Menschenrechtliche Aufladung des Völkerrechts 94
b) Humanitäre Interventionen 95
IV. Dosierungsanleitung: geduldiges und gewaltfreies Überzeugen 97
1. Geduld im Überzeugen 97
2. Überzeugen ohne Gewalt 98