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Ruske, A. (2011). Ohne Schuld und Sühne. Versuch einer Synthese der Lehren der défense sociale und der kriminalpolitischen Vorschläge der modernen deutschen Hirnforschung. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53538-5
Ruske, Alexander. Ohne Schuld und Sühne: Versuch einer Synthese der Lehren der défense sociale und der kriminalpolitischen Vorschläge der modernen deutschen Hirnforschung. Duncker & Humblot, 2011. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53538-5
Ruske, A (2011): Ohne Schuld und Sühne: Versuch einer Synthese der Lehren der défense sociale und der kriminalpolitischen Vorschläge der modernen deutschen Hirnforschung, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-53538-5

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Ohne Schuld und Sühne

Versuch einer Synthese der Lehren der défense sociale und der kriminalpolitischen Vorschläge der modernen deutschen Hirnforschung

Ruske, Alexander

Schriften zum Strafrecht, Vol. 219

(2011)

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About The Author

Die vorliegende Arbeit entstand im Rahmen des Graduiertenkollegs "Europäisierung des Strafrechts und deren ethische Grundlagen" der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) und wurde von Prof. Dr. Jan C. Joerden betreut.

Der Autor studierte Rechtswissenschaften mit Schwerpunkt Wirtschaftsstrafrecht an der Universität Potsdam. Danach absolvierte er am Kammergericht in Berlin sein Referendariat. Seit 2010 ist er als Rechtsanwalt bei der Kanzlei Streck Mack Schwedhelm in Berlin tätig.

Abstract

Alexander Ruske unternimmt den Versuch, Verbindungen zwischen der Lehre der défense sociale, die nach dem zweiten Weltkrieg vornehmlich in Frankreich und Italien begründet wurde und schnell internationale Verbreitung fand, und den kriminalpolitischen Vorschlägen der modernen deutschen Hirnforschungen zu beschreiben. Beide Ansätze gehen von der Entfernung metaphysischer Freiheits- und Schuldbegriffe aus dem Strafrecht aus und stellen auf dieser Grundlage die Dogmen der klassischen Strafrechtslehre in Frage. Das retributivistische Vergeltungsprinzip soll übereinstimmend einer streng präventiven Ausrichtung des Rechts weichen.

Trotz dieser fundamentalen Übereinstimmungen kann eine Zusammenführung im Ergebnis nur in Teilen gelingen. Denn während die Vertreter der défense sociale eine kriminalpolitische Lehre beschrieben, hat die Hirnforschung aus ihren seinswissenschaftlichen Erkenntnissen bisher lediglich einige kriminalpolitische Vorschläge entwickelt.

Table of Contents

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Inhaltsverzeichnis 5
Einleitung 9
1. Teil: Die Lehren der Sozialverteidigung 13
A. Einführung 13
B. Die geistesgeschichtlichen Wurzeln der Lehren der Sozialverteidigung 15
I. Antike Wurzeln - Platon 16
II. Die italienische scuola positiva 21
1. Die Lehre der italienischen scuola positiva 21
a) Das Verbrechen 22
b) Ursachen des Verbrechens 24
c) Der freie Wille in der scuola positiva 27
d) Bekämpfung des Verbrechens 29
aa) Maßnahmen und Strafen bei Lombroso 31
bb) Die Todesstrafe 33
cc) Maßregeln und Reformen bei Ferri 34
2. Zusammenfassung und Einflüsse der scuola positiva auf die Lehre der Sozialverteidigung 38
III. Die Internationale Kriminalistische Vereinigung 40
1. Die Arbeit der IKV 42
2. Franz von Liszt 47
a) Die Lehren von Liszts 48
b) von Liszt und die Lehren der Sozialverteidigung 56
3. Adolphe Prins 58
C. Société internationale de défense sociale 63
I. Die Arbeit der SiDS 65
1. Mindestprogramm 74
2. Das Kriterium der Würde des Menschen und die Menschenrechte 78
a) Der Rechtsbegriff der Menschenwürde 78
b) Geistesgeschichtliche Gesichtspunkte 84
aa) Religiöse Aspekte 84
bb) Philosophische Aspekte 87
cc) Der Menschenwürdebegriff bei Immanuel Kant 91
c) Menschenwürde und Menschenrechte 96
3. Die Genueser Modifikation 99
a) Grundlagen der Genueser Modifikation 101
b) Das Rechtssystem der Genueser Modifikation 108
aa) Die Antisozialität 112
bb) Maßnahmen der Sozialverteidigung 119
cc) Verfahren und Vollzug der Sozialverteidigungsmaßnahmen 126
4. Die Neue Sozialverteidigung 133
a) Philosophische Grundlagen der Neuen Sozialverteidigung 133
b) Die Strafrechtstheorie der Neuen Sozialverteidigung 136
c) Das Strafrechtssystem der Neuen Sozialverteidigung 144
aa) Praktische Aspekte des Strafrechtssystems 146
bb) Das Verfahren der Neuen Sozialverteidigung 148
cc) Einzelne Maßnahmen und Strafen 152
d) Positionierung der Neuen Sozialverteidigung 157
5. Konservative Mitglieder 160
2. Teil: Kriminalpolitische Vorschläge der modernen, deutschen Hirnforschung 162
A. Neurowissenschaftliche Erkenntnisse 162
I. Ausgangspunkt 164
II. Ansätze zu einzelnen Hirnfunktionen 166
1. Das Bewusstsein 168
a) Entstehung des Bewusstseins 169
b) Funktionen des Bewusstseins 172
2. Das "Ich" 174
3. Emotionen und Gefühle 176
III. Die Handlung 178
1. Ansätze von Wolfgang Prinz und Thomas Goschke 179
2. Das Konzept von Gerhard Roth 181
a) Handlungssteuerung 181
b) Parkinsonsche Krankheit und Bereitschaftspotential 182
3. Vetotheorie 185
IV. Die Willensentscheidung 186
1. Freiheit des Willens 187
2. Empfindung der Freiheit des Willens 190
3. Neuronale Grundlagen der Willensentscheidung 192
4. Die Konstruktion der Freiheitsempfindung 195
V. Zusammenfassung 200
B. Kriminalpolitische Vorschläge der deutschen Neurowissenschaftler 205
I. Stellungnahmen der Neurowissenschaftler zum Schuldprinzip 205
II. Exkurs: Reaktionen der Strafrechtswissenschaft 210
1. Reformansätze 211
2. Konservative Reaktionen 213
III. Aktuelle Kriminalpolitische Konzepte der Hirnforscher 218
1. Das Wahlmodell von Gerhard Roth und Grischa Merkel 218
2. Das vertragstheoretische Modell von Michael Pauen und Gerhard Roth 231
C. Fazit und Aussicht 237
3. Teil: Synthesis 241
A. Vorüberlegungen 241
I. Menschenwürde und Willensfreiheit 241
II. Menschenwürde, Schuld, Vergeltung und Strafe 253
1. Die Schuldstrafe bei Immanuel Kant und Friedrich Nietzsche 255
2. Die Begrenzungsfunktion des Schuldprinzips 261
B. Synthesis des Menschenbildes 264
I. Die Freiheit des Willens 264
II. Das Menschenbild und die Würde des Menschen 269
C. Synthesis der rechtspolitischen Vorschläge 274
I. Strafrechtsphilosophische Aspekte 274
1. Vertragstheoretischer Ansatz 274
2. Moralische Wertungen 277
II. Strafrechtstheorie 282
1. Der Begriff der Strafe 282
2. Prävention und Vergeltung 287
3. Schuld und Verantwortlichkeit 292
4. Begrenzungsfunktion des Menschenwürdebegriffs und der Verhältnismäßigkeit 299
III. Empirische Kriminologie 302
IV. Elemente des Strafrechts und Strafvollzugsrechts 310
1. Maßnahmen und Strafen 310
2. Individualisierung und unbestimmte Verurteilung 316
3. Zurechnungsfähigkeit 321
4. Gefährlichkeit und prädeliktisches Vorgehen 324
5. Besserung und Erziehung 328
6. Verfahren 332
Schlussbetrachtung 338
Anhang 1: Mindestprogramm der Société Internationale de Défense Sociale 341
Anhang 2: Die Satzung der Internationalen Kriminalistischen Vereinigung vom 01.01.1889 343
Anhang 3: Die geänderte Satzung der IKV von 1897 345
Anhang 4: Gesetzentwurf der Republik Cuba: Gegen die Antisozialität 346
Literaturverzeichnis 350
Sachwortregister 363