Menu Expand

Cite BOOK

Style

Liu, J. (2011). Strafbarkeit der Organmitglieder einer Aktiengesellschaft wegen treuwidrigen Verhaltens in China. Unter Berücksichtigung des § 266 StGB im deutschen Recht. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53546-0
Liu, Jiaru. Strafbarkeit der Organmitglieder einer Aktiengesellschaft wegen treuwidrigen Verhaltens in China: Unter Berücksichtigung des § 266 StGB im deutschen Recht. Duncker & Humblot, 2011. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53546-0
Liu, J (2011): Strafbarkeit der Organmitglieder einer Aktiengesellschaft wegen treuwidrigen Verhaltens in China: Unter Berücksichtigung des § 266 StGB im deutschen Recht, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-53546-0

Format

Strafbarkeit der Organmitglieder einer Aktiengesellschaft wegen treuwidrigen Verhaltens in China

Unter Berücksichtigung des § 266 StGB im deutschen Recht

Liu, Jiaru

Schriften zum Strafrecht, Vol. 224

(2011)

Additional Information

Book Details

Pricing

About The Author

Die Autorin ist 1979 in Chengdu, Volksrepublik China, geboren. 1997 bis 2001 Jurastudium mit dem Schwerpunkt Wirtschaftsrecht in Peking. 2003 bis 2005 Masterstudium an der Universität Heidelberg mit dem Abschluss LL.M. 2006 bis 2010 Promotion am Lehrstuhl für Strafrecht. Zur Zeit Tätigkeit als Post-Doktorandin mit einer strafrechtlichen Grundlagenforschung an der Universität Köln.

Abstract

In den letzten Jahren hat eine Reihe von Wirtschaftsskandalen, in denen Aktiengesellschaften aufgrund von fehlerhaften oder sogar unerlaubten Verhaltens ihrer Manager in Krisen geführt wurden, große Aufmerksamkeit in der chinesischen Öffentlichkeit erhalten. Bis heute ist noch keine umfassende Untersuchung der strafrechtlichen Verantwortlichkeit der Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder einer chinesischen Aktiengesellschaft wegen ihres absichtlich begangenen treuwidrigen Verhaltens nach geltendem chinesischem Strafrecht erfolgt. Die vorliegende Arbeit wird daher folgende drei Fragen beantworten. Wie wirken sich die gegenwärtigen strafrechtlichen Kontrollmechanismen auf das treuwidrige Verhalten der Mitglieder des Vorstands und Aufsichtsrats einer Aktiengesellschaft in China aus? Welche Probleme bringt die gegenwärtige strafrechtliche Kontrolle mit sich? Wie können die gegenwärtigen strafrechtlichen Kontrollmechanismen des Vorstands und Aufsichtsrats einer Aktiengesellschaft in der künftigen chinesischen Gesetzgebung verbessert werden? Unter Berücksichtigung der deutschen Untreuenorm (§ 266 DStGB) wird ein eigener Reformvorschlag der Strafnormen vorgestellt.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 21
A. Einführung 23
I. Anlass der Untersuchung 23
II. Ziel der Untersuchung 26
III. Gang der Untersuchung 27
B. Notwendige Vorkenntnis 29
I. Einleitung: Wirtschaftsordnung und Wirtschaftsstrafrecht 29
II. Entwicklung der Aktiengesellschaft in China 30
1. Ausgangspunkt: Das Verschwinden der AG in China seit den 50er Jahren 30
2. Anlass zur Entstehung der AG in China 32
a) Ineffizienz und dauerhafter Verlust der Staatsunternehmen 32
b) Zum Sichern der politischen Macht 33
3. Entstehung und Entwicklung der chinesischen Aktiengesellschaften seit den 80er Jahren 34
a) Entstehung der chinesischen Aktiengesellschaft seit den 80er Jahren bis zum Ende der 90er Jahre 34
b) Neue Entwicklung der AG seit 1997 36
III. Eigenschaften der chinesischen Aktiengesellschaft 37
1. Anteilsstruktur der Aktiengesellschaft 37
2. „Vermögensrechte“ der chinesischen Aktiengesellschaft 38
a) Allgemein zum Eigentumsrecht der Aktiengesellschaft 38
b) Probleme des Eigentumsrechts der Aktiengesellschaft in China 38
IV. Zusammenfassung 41
C. Die Strafbarkeit der Organmitglieder einer AG wegen pflichtwidrigen Verhaltens in China 43
I. Einleitung 43
1. Ausgang: Principal-Agent-Beziehung 43
2. Das zweistufige Prüfungsschema 44
II. Treue- und Sorgfaltspflichten der Organmitglieder einer AG in China 45
1. Gesetzliche Organfunktionen innerhalb der chinesischen AG 46
a) Überblick 46
b) Funktion der Hauptversammlung 48
c) Funktion des Vorstands 50
aa) Zusammensetzung 50
bb) Amtsbefugnisse der Vorstands 51
cc) Sonderprobleme 53
(1) Funktion des Vorstandsvorsitzenden 53
(2) Funktion der unabhängigen Vorstandsmitglieder 55
d) Funktion des Aufsichtsrats 58
aa) Zusammensetzung 58
bb) Amtsbefugnisse des Aufsichtsrats 59
cc) Sonderproblem: Kompetenzkonflikte zwischen dem Aufsichtsrat und den unabhängigen Vorstandsmitgliedern 60
2. Gesellschaftsrechtliche Treue- und Sorgfaltspflicht der Organmitglieder einer AG 61
a) Eigenschaften der Treue- und Sorgfaltspflicht der Organmitglieder im chinesischen Recht 62
aa) Die jüngere Geschichte der Treue- und Sorgfaltspflicht im chinesischen Recht 62
bb) Zentralisierte Treuepflichtnormen 63
cc) Abstraktheit der Treue- und Sorgfaltspflicht 63
b) Treuepflichten der Organmitglieder (Zhongshi Yiwu) 65
aa) Definition und wesentliche Merkmale der Treuepflichten 65
bb) Entwicklung der Treuepflicht im chinesischen Recht 66
cc) Geltende Gesetzeslage der Treuepflicht im GeG 2005 69
(1) Allgemeine Treuepflichtregelung: § 148 des GeG 2005 69
(2) Einzeltreuepflichten: § 149 des GeG 2005 69
c) Sorgfaltspflicht der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats (Zhuyi Yiwu) 70
aa) Definition und wesentliche Merkmale der Sorgfaltspflicht 70
bb) Entwicklung der Sorgfaltspflicht im chinesischen Recht 71
cc) Geltende Gesetzeslage zur Sorgfaltspflicht im GeG 2005: § 148 des GeG 72
d) Probleme der Treue- und Sorgfaltspflicht im chinesischen Recht 73
aa) Verhältnis zwischen Treue- und Sorgfaltspflicht 73
bb) Die Berechtigten der Treue- und Sorgfaltspflicht 75
cc) Die zur Treue- und Sorgfaltspflicht Verpflichteten 78
(1) Die unabhängigen Vorstandsmitglieder 78
(2) Bezüglich der Aufsichtsratsmitglieder 80
III. Strafrechtliche Normen bezüglich der Verletzung der Sorgfaltspflicht und Treuepflicht durch Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder 83
1. Strafnormen aus dem Gesellschaftsgesetz (Fushu Xingfa) 84
2. Sonderstrafgesetze (Danxing Xingfa) 86
3. Strafgesetzbuch 89
a) Eigenschaften strafrechtlicher Normen in China bezüglich der Pflichtverletzung durch Organmitglieder einer AG 89
aa) Hinsichtlich des Gesellschaftsgesetzes 89
bb) Hinsichtlich des sozialistischen Charakters des chinesischen Strafgesetzbuches 92
cc) Hinsichtlich der Straftatbestandsmerkmale 94
(1) Objekt der Straftat 96
(2) Die objektive Seite der Straftat 96
(a) Tathandlung 96
(b) Taterfolg 97
(3) Subjekt der Straftat 98
(4) Die subjektive Seite der Straftat 99
(a) Vorsatz 99
(b) Zweck der Straftat 99
b) Die einzelnen treu- und sorgfaltspflichtverletzenden Straftaten im chinesischen Recht 100
aa) Einleitung 100
bb) § 169 Abs. 2 CStGB – Untreuedelikt, das die Vermögensinteressen der börsennotierten Aktiengesellschaft benachteiligt (Beixin sunhai shangshigongsi liyizui) 102
(1) Gesetzestext 103
(2) Entstehungsgeschichte des § 169 Abs. 2 CStGB 104
(3) Tatbestandsmerkmale des § 169 Abs. 2 CStGB 108
(a) Objekt der Straftat 108
(b) Objektive Seite der Straftat 109
(aa) Typische strafbare Handlungen des § 169 Abs. 2 CStGB 109
(α) Unentgeltliche Vergabe von Geldmitteln, Waren, Dienstleistungen oder sonstigem Vermögen an fremde Einheiten oder Individuen 109
(β) Unter eindeutig unfairer Bedingung erfolgende Vergabe oder Annahme von Geldmitteln, Waren, Dienstleistungen oder sonstigem Vermögen der Gesellschaft 110
(γ) Vergabe von Geldmitteln, Waren, Dienstleistungen oder sonstigem Vermögen an Einheiten oder Individuen, welche offenkundig rückzahlungsunfähig sind 111
(δ) Gewährung von Bürgschaften für fremde Einheiten oder Individuen, welche offenkundig rückzahlungsunfähig sind, sowie Gewährung von Bürgschaften für fremde Einheiten oder Individuen ohne gerechtfertigte Begründung 111
(ε) Verzicht auf Forderungen oder Schuldübernahmeohne gerechtfertigte Begründung 112
(bb) Ausnutzung dienstlicher Angelegenheiten 112
(cc) Gravierender Vermögensschaden 112
(c) Subjekt der Straftat 113
(d) Subjektive Seite der Straftat 113
(4) Problematik des § 169 Abs. 2 CStGB 114
(a) Einverständnis der Hauptversammlung 114
(b) Sorgfaltspflicht der Organmitglieder 116
cc) § 165 CStGB 119
(1) Historische Entwicklung 119
(2) Gesetzestext 119
(3) Tatbestandsmerkmale des § 165 CStGB 119
(a) Objekt der Tatbestandsmerkmale 119
(b) Objektive Seite der Tatbestandsmerkmale 120
(aa) Unter Ausnutzung dienstlicher Gelegenheiten 120
(bb) Betreiben von gleichartigen Geschäften für sich selbst oder für Dritte 120
(α) Gleichartige Geschäfte 120
(β) Betreiben für sich selbst oder für Dritte 122
(cc) Rechtswidrige Vorteile 122
(c) Subjekt der Straftat 124
(d) Subjektive Seite der Straftat 124
(4) Sonderproblematik 124
dd) § 166 CStGB – das widerrechtliche Streben nach Vorteilen für Verwandte und Freunde (weiqinyou feifa mou li zui) 126
(1) Gesetzestext 126
(2) Tatbestandsmerkmale des § 166 CStGB 127
(a) Objekt der Tatbestandsmerkmale 127
(b) Objektive Seite der Straftat 127
(aa) Ausnutzung dienstlicher Gelegenheiten 127
(bb) Drei Arten der strafbaren Handlungen 127
(α) Übertragung einer gewinnbringenden Geschäftstätigkeit 128
(β) Einkaufen zu eindeutig überteuerten Preisen oder Verkäufe zu eindeutig unterhalb des Marktwertes liegenden Preisen 128
(γ) Mangelhafte Waren einkaufen 129
(cc) Begriffe „Verwandte“ und „Freunde“ im § 166 CStGB 129
(dd) Gravierende Vermögensverluste für die staatlichen Interessen 130
(c) Subjekt der Straftat 131
(d) Subjektive Seite der Straftat 131
ee) § 169 Abs. 1 CStGB (staatliches Vermögen zu privaten Zwecken unter Wert in Anteile umrechnen oder veräußern) 131
(1) Gesetzestext 131
(2) Entstehungsgeschichte des § 169 Abs. 1 CStGB 132
(3) Verhältnis des ersten zum zweiten Absatz des § 169 CStGB 132
(4) Tatbestandsmerkmale des § 169 Abs. 1 CStGB 133
(a) Objektive Seite der Straftat 134
(aa) Die zwei Tathandlungen im § 169 Abs. 1 CStGB – Unter-Wert-Umrechnung in Anteile oder Unter-Wert-Verkaufen – 134
(bb) Gravierender Verlust des Staats 135
(5) Problematik 135
ff) § 272 CStGB – zweckfremde Nutzung von Geldmitteln 136
(1) Entstehungsgeschichte des § 272 CStGB 136
(2) Straftatbestandsmerkmale 137
(a) Objekte der Straftat 137
(b) Objektive Seite der Straftat 137
(c) Subjekt der Straftat 138
(d) Subjektive Seite der Straftat 138
(3) Problematik der zweckfremden Verwendung von Gesellschaftsmitteln im Namen der Gesellschaft 139
gg) § 167 CStGB – wegen gravierender Unverantwortlichkeit beim Abschluss oder der Erfüllung betrügerisch zustande gekommener Verträge 139
(1) Gesetzestext 140
(2) Entstehung des § 167 CStGB 140
(3) Tatbestandsmerkmale 141
(a) Objektive Seite der Tatbestandsmerkmale 141
(aa) Schwerwiegende Unverantwortlichkeit 141
(bb) Gravierender Verlust für den Staat 142
(b) Subjekt der Straftat 143
hh) § 168 CStGB – Unverantwortliche Amtsführung durch die Mitarbeiter staatseigener Gesellschaften, Unternehmen und institutioneller Einheiten – sowie Missbrauch der Amtsbefugnisse durch Mitarbeiter staatseigener Gesellschaften, Unternehmen und institutioneller Einheiten 143
(1) Gesetzestext 144
(2) Entstehungsgeschichte des § 168 CStGB 144
(3) Tatbestandsmerkmale 144
D. Reformbedürftigkeit der Strafnormen bezüglich treuwidriger Handlungen der Organmitglieder im geltenden chinesischen Strafrecht und die Reformdiskussion im Schrifttum 146
I. Einleitung 146
II. Reformbedürftigkeit 147
1. Die gemeinsame strafrechtliche Problematik der Strafnormen gegen treuwidriges Verhalten 147
a) Unzureichender strafrechtlicher Schutz der nicht staatseigenen Gesellschaften gegen vermögensschädigendes treuwidriges Verhalten der Organmitglieder 147
aa) Ausgangspunkt: Koexistenz der Einteilung der Unternehmen nach der Eigentumsform und nach der Rechtsform in der chinesischen Gesetzgebung 148
bb) Gravierender Vermögensverlust des Staats seit der Wirtschaftsreform bis zum Jahr 1997 149
cc) Die Reformnotwendigkeit unter Berücksichtigung der chinesischen Verfassungsänderungen 153
(1) Verfassungsrechtliche Grundlagen für den privilegierten strafrechtlichen Schutz des staatseigenen Unternehmens im CStGB 1997 155
(2) Verfassungsänderungen seit dem Jahr 1997 156
(a) Verfassungsänderungen im Jahr 1999 156
(b) Verfassungsänderung im Jahr 2004 157
(c) Auswirkungen auf den strafrechtlichen Schutz des Gesellschaftsvermögens vor treuwidrigem Verhalten der Organmitglieder 157
(aa) Reformbedürfnis zur Verbesserung des strafrechtlichen Schutzesvon nicht staatseigenen Gesellschaften 157
(bb) Sonderproblem – Diskussion zum verfassungsrechtlich gleichen Schutz der staatseigenen und nicht staatseigenen Gesellschaft 158
(α) Auseinandersetzung bezüglich der Abschaffung des unterschiedlichen gesetzlichen Schutzes staatseigener und nicht staatseigner Unternehmen im chinesischen Schrifttum 159
(β) Bewertung 162
b) Hinsichtlich der empirischen und kasuistischen Technik der Gesetzgebung 164
aa) Empirische Gesetzgebung 165
bb) Kasuistische Gesetzgebung 168
c) Hinsichtlich des Strafmaßes 170
aa) Unangemessen strenge Strafandrohung bei treuwidrigem Verhalten 170
bb) Festlegung des (besonders) gravierenden Vermögensverlusts 172
2. Auf das geltende chinesische Gesellschaftsgesetz bezogene Problematik 175
a) Die sich aus der Modifikation des GeG Chinas seit dem Jahr 1997 ergebenden Probleme der §§ 165–169 CStGB 176
aa) Verstoß gegen die Einheit der Rechtsordnung 176
bb) Überflüssigkeit einzelner Strafnormen wegen des Wegfalls der einschlägigen gesellschaftsrechtlichen Treuepflichtnormen 177
b) Die sich aus der begrifflichen Unklarheit der gesellschaftsrechtlichen Verhaltensnormen der Organmitglieder in §§ 165–169 CStGB ergebende Problematik 177
aa) Probleme bezüglich des Verhältnisses zwischen Treuepflicht und Sorgfaltspflicht 178
bb) Die Gläubiger der Treue- und Sorgfaltspflicht 179
cc) Probleme bezüglich der Treue- und Sorgfaltspflicht unabhängiger Vorstandsmitglieder 180
3. Zwischenergebnisse 180
III. Reformvorschläge im chinesischen Schrifttum 182
1. Erster Reformvorschlag: Beibehaltung der einschlägigen Strafnormen mit einigen inhaltlichen Änderungen 183
a) Ausgang: Gegen die Schaffung einer Untreuestrafnorm im künftigen chinesischen Strafgesetzbuch 183
b) Konkrete Maßnahmen zur Verbesserung des strafrechtlichen Schutzes der Gesellschaftsinteressen 184
aa) Abschaffung des unterschiedlichen strafrechtlichen Schutzes bei staatseigenen und nicht staatseigenen Gesellschaften 184
(1) Erweiterung der tauglichen Täterkreise 184
(2) Änderung des Taterfolgs 184
bb) Verminderung der Strafandrohung 185
2. Zweiter Reformvorschlag: Schaffung einer Untreuenorm 185
a) Überblick 185
b) Streitfragen 188
aa) Unklarheit über das Verhältnis zwischen der Untreuestrafnorm und den vorhandenen treuwidrigen Strafnormen 188
bb) Unklarheit bei der Schaffung eines allgemeinen Untreuetatbestands oder eines Sonderorganuntreuetatbestands 189
IV. Kritische Bewertung der Reformvorschläge 190
1. Ablehnung des Reformvorschlages mit Beibehaltung der einschlägigen Strafnormen als künftiger Lösungsansatz 190
2. Problem des Reformvorschlags zur Schaffung einer Untreuenorm 191
E. Rechtsvergleichende Betrachtung – Die Strafbarkeit der Organmitglieder einer Aktiengesellschaft wegen treuwidrigen Verhaltens im deutschen Recht 194
I. Aktueller Zustand der Untreuenorm im deutschen Recht zur Bekämpfung des treuwidrigen Verhaltens von Organmitgliedern zulasten der Aktiengesellschaft 194
II. Die strafrechtliche Verantwortlichkeit der Organmitglieder einer AG wegen treuwidrigen Verhaltens gemäß § 266 DStGB 197
1. Ausgangspunkt: Verhältnis zwischen Untreuetatbestand und Zivilrecht 197
a) Allgemeines Verhältnis des Strafrechts zu den außerstrafrechtlichen Rechtsgebieten 197
b) Auswirkung auf das Verhältnis der Untreuenorm und die gesellschaftsrechtlichen Pflichten der Organmitglieder einer Aktiengesellschaft 199
2. Gesellschaftsrechtliche Grundlage der Organuntreue: Die Funktion des Vorstands und Aufsichtsrats einer Aktiengesellschaft 199
a) Überblick über die Organstruktur einer Aktiengesellschaft 200
b) Vorstand als Geschäftsführungsorgan der Aktiengesellschaft 200
aa) Abgrenzung zwischen Leitung und Geschäftsführung 201
bb) Inhalt der Unternehmensleitung 202
cc) Die allgemeinen Verhaltenspflichten des Vorstands nach deutschem Aktiengesetz 203
(1) Konkretisierung der allgemeinen Verhaltenspflichten des Vorstands 203
(a) Einhaltung der Satzung und Gesetze 204
(b) Angemessene Gewinnerzielung als Unternehmensziel 204
(c) Wahrung der Unternehmensinteressen 205
(2) Differenzierung von Sorgfaltspflicht und Treuepflicht 205
(3) Sorgfaltspflicht und unternehmerisches Ermessen 207
(a) Problematik 207
(b) Anerkennung des Haftungsfreiraums des Vorstands in der Rechtsprechung 207
(c) Business Judgement Rule im deutschen Recht 208
(aa) Einführung 208
(bb) Tatbestandsvoraussetzungen 208
(α) Unternehmerische Entscheidung 208
(β) Annahme, zum Wohl der Gesellschaft zu handeln 208
(γ) Hinreichende Information 209
(δ) Handeln in gutem Glauben 209
c) Funktion des Aufsichtsrats einer Aktiengesellschaft 210
aa) Entstehungsgeschichte des Aufsichtsrats einer AG im deutschen Recht 210
bb) Gegenstand und Zielgruppe der Überwachung des Aufsichtsrats 211
cc) Einwirkungsmaßnahmen des Aufsichtsrats auf den Vorstand 213
(1) Stellungnahme und Beanstandung 213
(2) Personalkompetenz und Erlass der Geschäftsordnung 214
(3) Zustimmungsvorbehalte 214
(4) Einberufung der Hauptversammlung 215
(5) Verfolgungspflicht bei Ersatzansprüchen gegen Vorstandsmitglieder 215
dd) Allgemeine Verhaltenspflichten des Aufsichtsrats 215
d) Analyse und Vergleich mit chinesischem Recht 216
aa) Bedeutung des Vergleichs 216
bb) Bezüglich der Organstruktur 217
(1) Machtstellung der Hauptversammlung 217
(2) Funktion des Vorstands 218
(3) Funktion des Aufsichtsrats 218
cc) Bezüglich der allgemeinen Verhaltenspflichten der Organmitglieder 219
3. Strafrechtliche Grundlage der Organuntreue: § 266 DStGB 220
a) Grundsätzliches 220
aa) Geschichtliche Entwicklung der speziellen Organuntreuenorm 220
(1) Überblick 221
(2) Anlass zur Entstehung der aktienrechtlichen Untreueregelung 222
(a) Die unklare Fassung der allgemeinen Untreuenorm § 266 RStGB 222
(aa) „Bevollmächtigte“ 223
(α) Streit bezüglich des Wesens der Untreue 223
(β) Auswirkung des Streits auf die Organuntreue 224
(bb) „Verfügung über Forderungen oder Vermögensstücke des Auftragsgebers“ 225
(cc) Zusammenfassung 225
(b) Wirtschaftliche Missstände Ende des 19. Jahrhunderts 226
(3) Schaffung und Fortentwicklung der speziellen Organuntreuenorm 227
(a) Die erste aktienrechtliche Untreuebestimmung – Art. 249 ADHGB 227
(b) § 312 a. F. HGB 228
(c) § 294 a. F. AktG 229
(4) Abschaffung der aktienrechtlichen Untreuenorm 230
(5) Kritik an der Abschaffung der aktienrechtlichen Untreuenorm im deutschen Schrifttum 230
bb) Das durch § 266 DStGB geschützte Rechtsgut 233
cc) Strafgrund der Untreuestrafnorm 234
dd) Die Gesetzesbestimmtheit der Untreuestrafnorm 234
b) Aufbau des Untreuetatbestandes gemäß § 266 DStGB 236
aa) Einleitung 236
bb) Verhältnis zwischen Missbrauchstatbestand und Treubruchstatbestand 237
(1) „Dualistische Theorie“ 237
(2) „Monistische Theorie“ 238
(3) „Neue dualistische Theorie“ 239
(4) Bewertung 239
cc) Täterqualifizierung – Vermögensbetreuungspflicht 240
(1) Allgemein 240
(2) Vermögensbetreuungspflicht der Organmitglieder einer AG 241
(a) Anwendung der allgemeinen Abgrenzungskriterien der Vermögensbetreuungspflicht auf den Vorstand und Aufsichtsrat 242
(b) Abgrenzung der untreuerelevanten Vermögensbetreuungspflicht zu sonstigen gesellschaftsrechtlichen Verhaltenspflichten der Organmitglieder 243
(aa) Unrechtskern der Untreue 244
(bb) Schutzzweck der Untreuenorm 244
(cc) Differenzierung zwischen den formellen und materiellen Pflichten der Organmitglieder 246
dd) Tathandlung – Verletzung der Vermögensbetreuungspflicht 247
(1) Allgemeine Merkmale der Tathandlungen 248
(a) Missbrauch 248
(b) Treubruch 248
(2) Verletzung der Vermögensbetreuungspflicht durch die Organmitglieder einer AG 250
(a) Überblick 250
(b) Keine Verletzung der Vermögensbetreuungspflicht bei Konsens mit dem Vermögensinhaber 251
(c) Gravierende außerstrafrechtliche Pflichtverletzung als zusätzliche Voraussetzung für die Feststellung der untreuerelevanten Pflichtverletzung? 254
ee) Taterfolg – Vermögensnachteil 258
(1) Vermögensbegriff 259
(2) Vermögensnachteil 260
(a) Prinzip der Gesamtsaldierung und schadensausschließenden Kompensation 260
(aa) Gesamtsaldierung 261
(α) Einzelbetrachtung 261
(β) Ausnahme der Einzelbetrachtung: Gesamtbetrachtung 261
(bb) Schadensausschließende Kompensation 262
(b) Sonderprobleme im Rahmen der Feststellung des Vermögensnachteils bei der Untreue 263
(aa) Ausbleiben eines Vermögenszuwachses 263
(bb) Schadensgleiche Gefährdung 263
ff) Kausalzusammenhang zwischen Untreuehandlung und dem Vermögensnachteil 265
gg) Subjektiver Tatbestand 266
(1) Subjektive Restriktion des Untreuetatbestands? 266
(2) Irrtum im Rahmen der Untreue 267
c) Analyse bezüglich der künftigen chinesischen Gesetzgebung 269
aa) Verfassungsmäßigkeit der Untreuestrafnorm als Grundlage der Übertragungsmöglichkeit der deutschen Untreuenorm in das chinesische Recht 269
bb) Restriktive Auslegung als Grundlage der Schaffung einer gesellschaftsrechtlichen Sonderuntreuenorm im chinesischen Recht 270
cc) Geschütztes Rechtsgut 272
dd) Täterqualifizierung der Mitglieder des Vorstands und Aufsichtsrats einer chinesischen Aktiengesellschaft bei der Untreuenorm 273
ee) Der Konsens des Vermögensinhabers 274
F. Eigener Reformvorschlag 278
I. Strafrecht als unverzichtbares Kontrollinstrument gegen treuwidrige Handlungen der Organmitglieder zu Lasten der Gesellschaft im künftigen chinesischen Recht 278
1. Einleitung 278
2. Unwirksamer Schutz des Gesellschaftsvermögens durch den Kontrollmechanismus der Corporate Governance in China 279
a) Allgemein zum Kontrollmechanismus der Corporate Governance 279
b) Problem der internen Kontrollmechanismen der Corporate Governance in China – unausgewogene Aktionärsstrukturen 280
c) Mangelhafte externe Kontrollmechanismen in China – unterentwickelte Marktwirtschaft 282
d) Zusammenfassung 284
3. Unzulänglichkeit der zivilrechtlichen Haftungsinstrumente gegen treu- und sorgfaltspflichtwidriges Verhalten der Organmitglieder in China 284
a) Überblick 284
b) Allgemeine Probleme der zivilrechtlichen Haftung in China 285
c) Spezielle Probleme des Schadensersatzanspruchs der Anleger 286
II. Konkreter Reformvorschlag zur Schaffung einer Untreuenorm im künftigen chinesischen Strafrecht 289
1. Spezielle Organuntreuenorm anstatt allgemeiner Untreuenorm 289
2. Systematische Stellung der speziellen Organuntreuenorm 289
a) Im chinesischen Strafgesetzbuch oder im chinesischen Gesellschaftsgesetz? 289
b) Das Verhältnis der speziellen Untreuenorm zu den vorhandenen §§ 165–169, 272 CStGB 291
3. Tatbestand der gesellschaftsrechtlichen Organuntreuenorm 292
a) Das geschützte Rechtsgut 292
b) Objektiver Tatbestand 293
aa) Täterkreis 293
bb) Tathandlung und Taterfolg 296
(1) Allgemeine Umschreibung der Tathandlung 296
(2) Taterfolg 297
c) Subjektiver Tatbestand 298
d) Strafe – kurze Freiheitsstrafe und Geldstrafe 299
4. Zusammenfassung: Die konkrete Formulierung der gesellschaftsrechtlichen Organuntreuenorm 299
Literaturverzeichnis 300
Sachwortverzeichnis 327