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Wege, H. (2011). Rücktritt und Normgeltung. Zum Einfluss glaubwürdiger Umkehr auf die Rechtsfolgebestimmung. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53583-5
Wege, Heike. Rücktritt und Normgeltung: Zum Einfluss glaubwürdiger Umkehr auf die Rechtsfolgebestimmung. Duncker & Humblot, 2011. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53583-5
Wege, H (2011): Rücktritt und Normgeltung: Zum Einfluss glaubwürdiger Umkehr auf die Rechtsfolgebestimmung, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-53583-5

Format

Rücktritt und Normgeltung

Zum Einfluss glaubwürdiger Umkehr auf die Rechtsfolgebestimmung

Wege, Heike

Schriften zum Strafrecht, Vol. 221

(2011)

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About The Author

Heike Wege, Jahrgang 1982, studierte von 2001 bis 2006 Rechtswissenschaften an der Philipps-Universität Marburg. Nach dem ersten Staatsexamen arbeitete sie neben ihrer Promotion als Dozentin für das Juristische Repetitorium hemmer. Auch war sie während dieser Zeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl ihres Doktorvaters Prof. Dr. G. Freund beschäftigt. Derzeit absolviert sie ihr Referendariat am Landgericht Koblenz.

Abstract

Nach geltendem Recht bleibt, wer vom Versuch einer Straftat zurücktritt, straflos. Obwohl schon viel darüber geschrieben worden ist, wie man dieses gesetzliche Privileg rechtsdogmatisch, wenigstens aber rechtspolitisch begründen soll, und noch mehr darüber, wie man die Rücktrittsvorschrift denn nun anwenden soll, sucht man eines vergebens: Eine Abhandlung, die den Rücktritt vom Versuch in ein System des positiven Nachtatverhaltens einbettet. Der Schlüssel zum Geheimnis der Straflosigkeit durch Nachtatverhalten liegt darin, dass der Täter hier selbst etwas leistet, was ansonsten allein der strafende Staat besorgt - zu zeigen, dass die gerade verletzte Norm trotz der Verletzung weiter gelten soll. Das Strafrechtssystem macht sich nicht nur den Normverstoß, sondern tatsächlich auch den Täter zunutze, um glaubwürdig erklären zu können: Die Rechtsordnung bleibt in Kraft!

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Einleitung 13
A. Problemaufriss 13
B. Gang der Untersuchung 14
Kapitel 1: Der Rücktritt vom Versuch: Grund und Grenzen der Begründbarkeit eines Privilegs 16
A. „Rechtstheorien“ 18
B. Kriminalpolitische Theorie der „Goldenen Brücke“ 20
C. Verdienstlichkeitstheorie (Gnaden-, Prämientheorie) 24
D. Schulderfüllungstheorie 26
E. Opferschutzgedanke 29
F. Strafzwecktheorie 35
Kapitel 2: Der angemessene Begründungsrahmen: Zweck von Strafe 41
A. Die Zweckgebundenheit von Strafe 43
B. Der Rechtsgüterschutz als legitimer Zweck von Strafe 44
C. Die Geltungskraft der verletzten Verhaltensnorm als strafrechtlich geschütztes Rechtsgut 46
D. Die Geeignetheit von Strafe zum Schutz der Geltungskraft der Verhaltensnormenordnung 49
I. Das Rechtssystem und seine kommunikativen Operationen 50
II. Von der kognitiven zur normativen Erwartung 52
III. Von der Stabilisierung von Verhaltenserwartung zur Stabilisierung von Geltungserwartung 54
Kapitel 3: Abschließende Festigung des Begründungsrahmens: Kein eigener Strafgrund des Versuchs 58
A. Objektive Versuchslehren 59
B. Subjektive Versuchslehre 61
C. Anerkennungstheorie 62
D. Eindruckstheorie 64
E. Verhaltensnormtheoretische Analyse und Synthese der Strafbegründungsmodelle 65
I. Objektive und subjektive Momente als äußerste Verhaltensnormpole 66
II. Zwischen den Verhaltensnormpolen: Das rechtserschütternde Verhalten 70
III. Die Identität der Strafbegründung bei Versuch und Vollendung 72
Kapitel 4: Das Begründungsmodell: Ränge der Strafzweckerreichung durch positives Nachtatverhalten 76
A. Der Rücktritt als positives Nachtatverhalten 76
I. Keine Aufhebung des Versuchsunrechts 77
II. Keine Einordnung als persönlicher Strafaufhebungsgrund 80
III. Die strafzweckorientierte Minderung des Sanktionsbedürfnisses 81
B. Die Strafzweckerreichung durch kommunikativ hinreichend glaubwürdiges Nachtatverhalten 83
I. Die Erfolgsvereitelung und ihre Glaubwürdigkeitsbedingungen 85
1. Erfolgserreichungsmöglichkeit 86
2. Zurechenbarkeit 87
3. Unbedingtheit 87
4. Ununterbrochene Nachtatherrschaft 87
II. Die Stufen der Strafzweckerreichung 88
1. Strafzweckerreichung ersten Ranges: Die voll zurechenbare und bedingungslose Erfolgsvereitelung bei uneingeschränkter Nachtatherrschaft 88
2. Strafzweckerreichung zweiten Ranges: Die voll zurechenbare und bedingungslose Erfolgsvereitelung bei eingeschränkter Nachtatherrschaft 91
3. Strafzweckerreichung dritten Ranges: Die nicht voll zurechenbare und bedingungslose Erfolgsvereitelung bei uneingeschränkter Nachtatherrschaft 91
Kapitel 5: Die erste Inspektion des § 24 StGB: Nachtatverhaltensanalyse 92
A. Erfolgsvereitelungsvarianten 92
I. Aufgeben der weiteren Tatausführung gemäß § 24 Abs. 1 Satz 1 Alt. 1 StGB 94
II. Verhindern der Tatvollendung gemäß § 24 Abs. 1 Satz 1 Alt. 2 StGB 96
III. Ernsthaftes Bemühen zur Verhinderung der Tatvollendung gemäß § 24 Abs. 1 Satz 2 StGB 98
B. Einschränkende Glaubwürdigkeitsmerkmale 100
I. Erfolgserreichungsmöglichkeit 100
II. Zurechenbarkeit 101
1. Rechtsprechungspraxis 102
2. Rechtswissenschaftliche Konzepte 104
a) Zurechnungslösung 104
b) Parallele zum Unterlassungsdelikt 105
III. Unbedingtheit 106
1. Deliktsvorbehalt 106
2. Außertatbestandliche Zielerreichung 110
3. Der antizipierte Rücktritt 116
a) Wortlaut der amtlichen Überschrift: Kein Rücktritt ohne Vortritt 118
b) Versuchsverhinderung als optimale Erfolgsvereitelungshandlung 120
IV. Ununterbrochene Nachtatherrschaft 123
C. Mängelaufstellung: Strafzweckverfehlendes Nachtatverhalten 124
I. Absolute Strafzweckverfehlung: Die Privilegierung des „ernsthaften Bemühens“ gemäß § 24 Abs. 1 Satz 2 StGB 124
II. Relative Strafzweckverfehlung: Die Nachtatverhaltensvarianten des § 24 Abs. 1 Satz 1 StGB 124
Kapitel 6: Die zweite Inspektion des § 24 StGB: Tatbegriffsanalyse 125
A. Extensiver Tatbegriff: Die Gesamtbetrachtungslehre 126
B. Strukturelles Glaubwürdigkeitsproblem der Gesamtbetrachtungslehre: Der temporäre Nachtatherrschaftsverlust 130
C. Restriktiver Tatbegriff: Die Einzelaktstheorie 134
Kapitel 7: Die praktischen Konsequenzen: Notversorgung de lege lata und Rehabilitationsmaßnahmen de lege ferenda 138
A. Vorläufige normzweckrationale Maßnahmen de lege lata 139
I. Teleologische Auslegung des Begriffs des „ernsthaften Bemühens“ gemäß § 24 Abs. 1 Satz 2 StGB 139
II. Restriktive Auslegung des Tatbegriffs 140
1. Glaubwürdigkeitsmerkmal der ununterbrochenen Nachtatherrschaft 140
2. Glaubwürdigkeitsmerkmal der Unbedingtheit der Erfolgsvereitelung 140
B. Abschließende normzweckrationale Maßnahmen de lege ferenda 142
Zusammenfassung der Untersuchung in Thesen 146
Literaturverzeichnis 149
Sachwortverzeichnis 164