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Valta, S. (2013). Grundfreiheiten im Kompetenzkonflikt. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53772-3
Valta, Stefanie. Grundfreiheiten im Kompetenzkonflikt. Duncker & Humblot, 2013. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53772-3
Valta, S (2013): Grundfreiheiten im Kompetenzkonflikt, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-53772-3

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Grundfreiheiten im Kompetenzkonflikt

Valta, Stefanie

Schriften zum Europäischen Recht, Vol. 160

(2013)

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About The Author

Stefanie Valta, geboren 1983, studierte Rechtswissenschaften in Dresden, Lausanne und Heidelberg. Ihre Dissertation entstand im Wesentlichen während ihrer Tätigkeit als Mitarbeiterin am Institut für deutsches und europäisches Verwaltungsrecht der Universität Heidelberg bei Prof. Dr. Ute Mager. Nach dem Referendariat in Heidelberg mit Stationen u.a. an der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer und am Bundesministerium für Gesundheit in Berlin, war sie als Praktikantin im Referat Freizügigkeit und Unionsbürgerschaft der Europäischen Kommission (Generaldirektion Justiz) tätig. Seit 2012 arbeitet sie als Rechtsanwältin in einer internationalen Sozietät in Frankfurt am Main und berät im Bereich des Öffentlichen Wirtschaftsrechts.

Abstract

Einen Konflikt der Grundfreiheiten mit der Europäischen Kompetenzordnung dürfte es an sich nicht geben. Bei der Auslegung der Grundfreiheiten wird dem Wortlaut des Vertrages nur eine Bedeutung zugerechnet, die er bereits in sich trägt. Nach ständiger Rechtsprechung hat daher der Bestand einer Unionskompetenz weder für den Anwendungsbereich noch in sonstiger Weise für die Grundfreiheitenauslegung Relevanz. Andererseits ist der Auslegung der Verträge ein hohes Maß an Wertungsbedürftigkeit immanent. Die Unionsrechtsgerichtsbarkeit gestaltet die Unionsrechtsordnung aus. Sie erschließt über die Grundfreiheitenauslegung dem Unionsrecht Sachbereiche und bereitet so häufig eine Kompetenzübertragung auf die Union vor.

Stefanie Valta arbeitet heraus, dass eine »kompetenzblinde« Grundfreiheitenauslegung einen Wertungswiderspruch zum Prinzip der begrenzten Einzelermächtigung darstellt. Sie schlägt eine Modifikation der grundfreiheitlichen Rechtfertigungsprüfung vor, die weniger Harmonisierungsdruck in marktfernen Regelungsmaterien erzeugt. Das Ob und Wie einer Kompetenzübertragung steht so wieder in der Entscheidungsbefugnis der mitgliedstaatlichen Parlamente. Dies ermöglicht den Unionsbürgern eine aktivere Mitgestaltung der Unionsrechtsordnung im Sinne eines Europas der Bürger.

Ausgezeichnet mit dem Ruprecht-Karls-Preis der Stiftung Universität Heidelberg 2012.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Einleitung 23
A. Anlass dieser Arbeit 24
B. Gegenstand der Untersuchung 26
C. Gang der Untersuchung 27
1. Teil: Die Unionsrechtsordnung als System 29
A. Methodenvielfalt und -offenheit 29
I. Einheitliche Methodik des Unionsrechts? 30
II. Institutionalisierte Methodenvielfalt 31
III. Umgang mit nationalen (Vor-)Prägungen 32
B. Unionsrechtsordnung und Systembegriff 33
I. Die Einheit der Unionsrechtsordnung 36
1. Einheit des Erkenntnisobjektes durch Anwendung eines einheitlichen Erkenntnisverfahrens 36
2. Positive Begründungen der Einheit des Erkenntnisobjekts "Recht" 37
a) Begründungen einer formalen Einheit 38
aa) Herleitung über den Staatswillen 38
bb) Herleitung über die Grundnorm: Hans Kelsen 39
b) Begründung einer materiellen Einheit 40
aa) Rechtssicherheit 41
bb) Gleichbehandlungsgrundsatz 42
c) Positivrechtliche Begründung aus den Verträgen 45
d) Die Lücke als Bestandteil des Systems und Dynamik als Wesensmerkmal der Unionsrechtsordnung 46
II. Die Kohärenz der Unionsrechtsordnung 48
1. Normwidersprüche 48
2. Wertungswidersprüche 51
a) Herleitung aus dem Gebot der Rechtssicherheit 52
b) Herleitung aus dem Gleichbehandlungsgrundsatz 53
c) Positivrechtliche Verankerung eines unionalen Kohärenzgebotes in den Verträgen 56
III. Einheit und Ordnung als Grundlage der Dogmatik 56
1. Begriff der Dogmatik 56
2. Formelle Dogmatik als Instrument zur Realisierung der Einheit und Ordnung der Unionsrechtsordnung 59
C. Zusammenfassung: Die Unionsrechtsordnung als System 60
I. Methodenvielfalt und -offenheit 60
II. Unionsrechtsordnung und Systembegriff 60
1. Die Einheit der Unionsrechtsordnung 60
2. Die Kohärenz der Unionsrechtsordnung 61
3. Einheit und Ordnung als Grundlage der Dogmatik 62
2. Teil: Die Dogmatik der Grundfreiheiten 63
A. Grundfreiheiten: Oberbegriff für die klassischen Marktfreiheiten und das allgemeine Freizügigkeitsrecht 63
I. Das traditionelle Verständnis der Grundfreiheiten als "Marktbürgerrechte" 64
1. Einheitliche Strukturen der Marktfreiheiten 66
2. Marktfreiheiten als Grundrechte? – Das grenzüberschreitende Element als wesensprägendes Unterscheidungsmerkmal 66
II. Das allgemeine Diskriminierungsverbot und das allgemeine Freizügigkeitsrecht als Grundfreiheiten 70
III. Grundfreiheiten als Optimierungsgebote 72
B. Einheitliche Strukturen der Grundfreiheiten 72
I. Anwendungsbereich 73
1. Sachlicher Anwendungsbereich 74
a) Allgemeines Diskriminierungsverbot, Art. 18 AEUV (ex-Art. 12 EG) 74
aa) Unionskompetenzen 75
bb) Sekundärrecht 76
cc) Komplementärrecht 76
dd) Ziele der Union, Art. 3 EUV 77
ee) Akzessorität zur Marktfreiheitenausübung 78
ff) Gebrauch des allgemeinen Freizügigkeitsrechts 78
gg) Rekonzeptionierung des allgemeinen Diskriminierungsverbotes nach Art. 18 AEUV (ex-Art. 12 EG) als marktakzessorisches Diskriminierungsverbot 79
b) Das allgemeine Freizügigkeitsrecht, Art. 21 AEUV (ex-Art. 18 EG) 82
aa) Unmittelbare Anwendbarkeit 83
bb) Grundgewährleistung: Fortbewegung und Aufenthalt 84
cc) Inländergleichbehandlungsansprüche 85
(1) Soziale Begleitrechte 85
(2) Studierendenfreizügigkeit 87
(3) Versuche zur tatbestandlichen Einschränkung 87
c) Bereichsausnahmen 91
2. Grenzüberschreitendes Element 92
a) Marktfreiheiten 92
b) Allgemeines Freizügigkeitsrecht 94
c) Allgemeines Diskriminierungsverbot 102
II. Beeinträchtigung 103
1. Trennscharfe Abgrenzung zwischen Diskriminierungs- und Beschränkungsgehalt? 103
2. Diskriminierungsgehalt 108
a) Vergleichsgruppenbildung 109
aa) 1. Phase: Inländergleichbehandlungsanspruch 109
bb) 2. Phase: Gebrauch des Freizügigkeitsrechts 110
cc) 3. Phase: Vergleich zweier grenzüberschreitender Sachverhalte? 111
b) Offene und versteckte Diskriminierung 112
3. Beschränkungsgehalt 113
a) Die Erweiterung der Marktfreiheiten zu Beschränkungsverboten – Modell für das allgemeine Freizügigkeitsrecht 113
b) Begrenzung des Gewährleistungsinhaltes auf Marktzugang bzw. Zugang zu den Mitgliedstaaten 116
aa) Marktfreiheiten 116
bb) Allgemeines Freizügigkeitsrecht 118
III. Rechtfertigung 119
1. Überhaupt Eintritt in die Rechtfertigungsprüfung? 119
a) Absoluter Beeinträchtigungsschutz 119
aa) Allgemeines Diskriminierungsverbot 120
bb) Absoluter Schutz vor offenen Diskriminierungen bei Art. 18 AEUV? 120
b) Tatbestands- oder Rechtfertigungsfrage? 122
2. Rechtfertigungsgründe 123
a) Differenzierung nach Art der Grundfreiheit 123
aa) Marktfreiheiten 123
(1) Geschriebene Rechtfertigungsgründe 123
(a) Die allgemeinen Rechtfertigungsgründe der öffentlichen Ordnung, Sicherheit und Gesundheit 124
(b) Die speziellen Rechtfertigungsgründe 124
(2) Der ungeschriebene Rechtfertigungsgrund der zwingenden Gründe des Allgemeinwohls 125
bb) Allgemeines Diskriminierungsverbot 126
cc) Allgemeines Freizügigkeitsrecht 127
b) Differenzierung nach Art der Beeinträchtigung 130
aa) Ungeschriebene Rechtfertigungsgründe und diskriminierende Maßnahmen 130
bb) Rechtfertigung offener Diskriminierungen 131
3. Das Verhältnismäßigkeitsprinzip als Schranken-Schranke der Grundfreiheiten 131
C. Zusammenfassung: Die Dogmatik der Grundfreiheiten 133
I. Grundfreiheiten als Oberbegriff für die Marktfreiheiten, das allgemeine Diskriminierungsverbot und das allgemeine Freizügigkeitsrecht 133
II. Einheitliche Strukturen 134
1. Anwendungsbereich 134
2. Beeinträchtigung 134
3. Rechtfertigung 135
3. Teil: Die Dogmatik der unionalen Kompetenzbestimmungen 136
A. Das Prinzip der begrenzten Einzelermächtigung als grundlegendes Strukturprinzip der Union 136
I. Bedeutungsinhalt 137
II. Funktion 138
1. Verbandskompetenz: Die Schlüsselfunktion der Kompetenz für die demokratische Legitimation supranationaler Hoheitsgewalt 139
2. Organkompetenz: Gewährleistung eines institutionellen Gleichgewichts 144
III. Materielles oder formelles Kompetenzverständnis? 145
1. Gegenüberstellung der Kompetenzbegriffe 145
a) Formelles Kompetenzverständnis: Die Handlungsermächtigung als essentielles Element 145
b) Materielles Kompetenzverständnis: Grundfreiheiten als "negative Kompetenzen"? 146
2. Der Begriff der Kompetenz in den Unionsverträgen 148
IV. Das Prinzip der begrenzten Einzelermächtigung: Regel oder Prinzip? 149
B. Die Verbandskompetenzbestimmungen: Systematisierung 150
I. Die zentrale Bedeutung der Unionsziele für die unionale Kompetenzordnung 151
II. Systematisierung der Kompetenzbestimmungen 153
1. Kompetenzumfang 153
a) Vertragsänderungskompetenz, Art. 48 EUV 153
b) Rechtsetzungskompetenzen 154
aa) Ausschließliche Rechtsetzungskompetenzen 154
bb) Geteilte Rechtsetzungskompetenzen 156
c) Koordinierungs- und Förderbefugnisse 157
aa) Koordinierungskompetenzen 158
bb) Fördermaßnahmen 160
cc) Gemeinsamkeiten 161
2. Sachbereichsbezug 162
a) Final ausgerichtete Befugnisnormen ohne Sachbereichszuweisung 162
aa) Generalklauseln 163
(1) Erleichterung der Ausübung des allgemeinen Freizügigkeitsrechts, Art. 21 Abs. 2 AEUV (ex-Art. 18 Abs. 2 EG) 163
(2) Rechtsangleichung zur Verwirklichung des Binnenmarktes, Art. 114, 115 AEUV (ex-Art. 94, 95 EG) 164
(3) Vertragsabrundungskompetenz, Art. 352 AEUV (ex-Art. 308 EG) 166
bb) Querschnittskompetenzen 167
b) Sachbereichsbezogene Kompetenzen 168
3. Zuständigkeitsvorbehalte 168
a) Systematisierung 168
aa) Kompetenzausübungsschranken des Unionshandelns 169
(1) Harmonisierungsverbote 169
(2) Geltungsausnahmen 169
(3) Gemeinsamkeiten 170
bb) Deklaratorische Hinweise auf die mitgliedstaatliche Zuständigkeit 170
(1) Verantwortungsvorbehalte 170
(2) Bloße Zuständigkeitshinweise 171
(3) Unterschiede 171
b) Anwendungsbereich 171
aa) Harmonisierungsverbote 172
bb) Geltungsausnahmen 173
cc) Deklaratorische Hinweise auf die mitgliedstaatliche Zuständigkeit 175
III. Verteilung der Zuständigkeiten zwischen Union und Mitgliedstaaten in Referenzgebieten 175
1. Sozialpolitik, Art. 151 ff. AEUV (ex-Art. 136 ff. EG) 176
2. Bildung, Art. 165 f. AEUV (ex-Art. 149 f. EG) 183
3. Kultur, Art. 167 AEUV (ex-Art. 151 EG) 190
4. Gesundheit, Art. 168 AEUV (ex-Art. 152 EG) 191
5. Strafrecht und Strafverfahrensrecht, Art. 82 ff. AEUV 195
6. Internationales Privatrecht, Art. 81 AEUV (ex-Art. 65 EG) 200
7. Steuern, Art. 110 bis 113 AEUV (ex-Art. 90 bis 93 EG) 202
8. Datenschutzrecht, Art. 16 AEUV (ex-Art. 286 EG) 205
C. Die Organkompetenz der Unionsgerichtsbarkeit 207
I. Grenzen aus dem Auslegungsbegriff 208
1. Die Befugnis der Unionsgerichtsbarkeit zur "Wahrung des Rechts", Art. 19 Abs. 1 S. 2 EUV (ex-Art. 220 EG) 208
a) Wortlaut des Vertrages: Anknüpfung an den kontinentaleuropäisch vorgeprägten Begriff der Auslegung 209
b) Vertragsmaterialien: Entscheidungrfür einen verwaltungsexternen Rechtsschutzrunter Anlehnung an das Modell desrfranzösischen Conseil d’Etat 210
c) Systematische Auslegung: Bestätigung desrweiten Auslegungsbegriffes unter Bezugnahmerauf Art. 340 AEUV (ex-Art. 288 EG) undrArt. 6 Abs. 3 EUV (ex-Art. 6 Abs. 2 EG) 212
d) Praxis der Unionsgerichtsbarkeit 214
aa) Urteilsformulierungen: Das Selbstverständnis der Unionsgerichtsbarkeit als Rechtserkenntnisorgan 215
bb) Rechtsquellenqualität der Urteile der Unionsgerichtsbarkeit? 216
(1) Rechtsquellenbegriff 217
(2) Die rechtsetzende Funktion des Richters im Common Law 219
(3) Die Unionsgerichtsbarkeit: Parallelen zu Common-Law-Gerichten 224
(a) Entwicklungsoffenheit der Verträge und die gestaltende Funktion der Unionsgerichtsbarkeit 224
(b) Denken vom Fall 229
(c) Zumindest faktische Bindungswirkung der Entscheidungen 229
(4) Verteidigung der Rechtserkenntnislehre 232
(a) Institutionelles Gleichgewicht 232
(b) Normrangerhaltende Konkretisierung mit Rückwirkung auf den Normerlass 233
2. Funktionsgrenzen der Auslegung 235
a) Entwickelbarkeit des Auslegungsergebnisses mittels einer rechtlichen Argumentation aus dem geschriebenen Recht 236
aa) Hintergrund: Demokratische und sachlich-rationale Legitimation 236
bb) Präzisierung des Begriffs der rechtlichen Argumentierbarkeit 237
(1) Anwendung zumindest eines Auslegungscanons 237
(2) Rechtliche Argumentierbarkeit oder tatsächliche rechtliche Argumentation? 239
(3) Wortlautgrenze 239
(4) Beschränkung auf Verbote? 240
b) Entscheidungserheblichkeit 241
II. Grenzen aus dem Verhältnis zwischen Normsetzung und Auslegung? 242
1. Nationale Vorstellungen von dem Parlament vorbehaltenen Entscheidungen 243
a) Wesentlichkeitstheorie 243
b) Parlamentsvorbehalt 244
2. Übertragbarkeit dieser Konzepte auf Unionsebene? 244
a) Wesentlichkeitslehre 244
b) Parlamentsvorbehalt 245
aa) Das institutionelle Gleichgewicht als unionsrechtliches "Gewaltenteilungsprinzip" 245
bb) Demokratieprinzip 247
(1) Vorbehalt der wesentlichen Vertragsänderungen für die Mitgliedstaaten 247
(2) Vorbehalt wesentlicher Entscheidungen für den Unionsgesetzgeber? 249
(3) Verbot einer Ersatzgesetzgebungsbefugnis? 250
3. Positive und negative Integration 252
D. Zusammenfassung: Die Dogmatik der unionalen Kompetenzbestimmungen 257
I. Das Prinzip der begrenzten Einzelermächtigung 257
1. Bedeutung 257
2. Funktion 257
3. Materielles oder formelles Kompetenzverständnis? 258
II. Die Verbandskompetenzen 258
1. Die zentrale Bedeutung der Unionsziele für die unionale Kompetenzordnung 258
2. Systematisierung 258
a) Kompetenzumfang 258
b) Sachbereichsbezug 259
c) Zuständigkeitsvorbehalte 259
3. Verteilung der Zuständigkeiten in Referenzgebieten 260
a) Sozialpolitik 260
b) Bildung 261
c) Kultur 261
d) Gesundheitswesen 261
e) Strafrecht- und Strafverfahrensrecht 262
f) Internationales Privatrecht 262
g) Steuerrecht 263
h) Datenschutzrecht 263
III. Die Organkompetenz der Unionsgerichtsbarkeit – Grenzen aus dem Begriff der Auslegung 263
1. Die Befugnis der Unionsgerichtsbarkeit zur "Wahrung des Rechts" 263
2. Funktionsgrenzen der Auslegung 264
3. Grenzen aus dem Verhältnis zwischen Normsetzung und Auslegung? 264
4. Teil: Auslegung und Kompetenz 266
A. Möglichkeit und Erforderlichkeit einer Grundfreiheitenauslegung im Lichte der Kompetenzordnung 266
I. Kein Normwiderspruch 267
II. Wertungswiderspruch zwischen der Begrenztheit der Unionsrechtsordnung und unbegrenzter Grundfreiheitenauslegung 267
1. Ausfüllung des unbestimmten Rahmens – eine machtvollere Position als Normsetzung 268
2. Die Wechselwirkung positiver und negativer Integration 269
3. Umkehr der Zulässigkeitsvermutung 271
4. Das Prinzip der begrenzten Einzelermächtigung als Optimierungsgebot 272
B. Auslegung des grundfreiheitlichen Anwendungsbereichs im Lichte der Verbandskompetenzen 273
I. Anerkannte Fallgruppen 273
1. Setzung von einheitlichem Recht nur im Rahmen der Art. 114, 115 AEUV (ex-Art. 94, 95 EG) 273
a) Grenzüberschreitendes Element 274
b) Vergleichsgruppenbildung beim Diskriminierungsgehalt der Grundfreiheiten 275
c) Begrenzung des Beschränkungsgehaltes auf (Markt-)Zugangsregeln 276
2. Die Vertragsänderung als eine den Mitgliedstaaten vorbehaltene Befugnis 276
a) Die wesentliche Vertragsänderung als allgemeine Auslegungsgrenze 276
b) Wesentliche Änderung des Systems der Grundfreiheiten 278
aa) Bestimmung des wesentlichen Gehalts der Grundfreiheiten mit Hilfe der Vertragsziele 278
bb) Wesensprägende Elemente der Grundfreiheiten 280
(1) Marktentkoppelung? 280
(2) Die Unentbehrlichkeit eines grenzüberschreitenden Bezugs 281
3. Argumentation mit Kompetenznormen zur Eröffnung des grundfreiheitlichen Anwendungsbereichs 283
4. Anwendung des allgemeinen Diskriminierungsverbotes anstatt der Dienstleistungsfreiheit: Der Hochschulunterricht 284
II. Weitergehende systematische Einschränkungen im grundfreiheitlichen Anwendungsbereich? 285
1. Aufgabe der Casagrande-Formel? 285
a) Kompetenzabhängigkeit der Marktfreiheiten? 286
b) Bestand einer Unionskompetenz als Voraussetzung für die Eröffnung des Anwendungsbereiches des allgemeinen Freizügigkeitsrechts? 288
2. Zuständigkeitsvorbehalte als grundfreiheitliche Bereichsausnahmen? 290
a) Kompetenzausübungsschranken des Unionshandelns 290
aa) Harmonisierungsverbote 290
bb) Geltungsausnahmen 291
b) Deklaratorische Hinweise auf die mitgliedstaatliche Zuständigkeit 293
III. Zwischenergebnis 294
C. Die Rechtfertigungsprüfung als Ort eines Ausgleichs zwischen Integration und demokratischer Legitimation 295
I. Funktion der Rechtfertigungsprüfung in der Dogmatik der Grundfreiheiten 295
II. Kompetenzberücksichtigende Auslegungen auf Rechtfertigungsebene 296
1. Wahrung der Aufteilung der Besteuerungsbefugnisse zwischen den Mitgliedstaaten? 296
2. Erweiterung der Rechtfertigungsgründe 297
3. Kein faktisches Leerlaufen mitgliedstaatlicher Gestaltungskompetenz: Die erhebliche Gefährdung des finanziellen Gleichgewichts 298
4. Zwischenergebnis 298
III. Grundrechte in der Grundfreiheitendogmatik 299
1. Die Unionsgrundrechte als Schranken-Schranke der Grundfreiheiten 300
2. Unionsgrundrechte als Schranke der Grundfreiheiten 301
3. Auslegung der geschriebenen und ungeschriebenen Rechtfertigungsgründe 302
IV. Die Kompetenzordnung als vertragsimmanente Schranke der Grundfreiheiten 303
1. Das Prinzip der begrenzten Einzelermächtigung als ein den Grundfreiheiten gleichrangiger Wert 304
2. Die Kompetenzordnung als allgemeine Schranke der Grundfreiheiten? 306
3. Geltungsausnahmen und deklaratorische Hinweise auf die mitgliedstaatliche Zuständigkeit als Grundfreiheitenschranken 308
a) Soziale Sicherheit und sozialer Schutz der Unionsbürger, ex-Art. 18 Abs. 3 EG 313
b) Erhebliche Gefährdung des finanziellen Gleichgewichts der Systeme der sozialen Sicherheit, Art. 153 Abs. 4 1. Spiegelstrich 314
aa) Gesundheitsleistungen als Dienstleistungen inrKostenerstattungssystemen – die Rechtssachen Decker und Kohllrfür ambulante und Vanbraekel für stationäre Behandlungen 315
bb) Gesundheitsdienstleistungen in Sachleistungssystemen – Smits und Peerbooms 316
cc) Erstattungspflichten in Sachleistungssystemen – die Verschärfung der unionalen Anforderungen in Müller-Fauré und van Riet 319
c) Grundprinzipien des Systems der sozialen Sicherheit, Art. 153 Abs. 4 1. Spiegelstrich AEUV 321
aa) Rechtfertigung in den Rechtssachen Müller-Fauré und van Riet 322
bb) Genehmigungen für Krankenhausbehandlungen weiter verhältnismäßig – die Rechtssache Watts 324
cc) Patientenmobilität in Sachpflegeleistungssystemen? – Die Rechtssache von Chamier-Glisczinski 326
dd) Erstattungspflichten bei ungeplanten Behandlungen – das Vertragsverletzungsverfahren gegen Spanien 328
d) Gesundheitspolitik, Organisation des Gesundheitswesens und der medizinischen Versorgung, Art. 168 Abs. 7 AEUV 331
aa) Direktbelieferung von Krankenhäusern mit pharmazeutischen Produkten – Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland 332
bb) Das Fremdbesitzverbot - das Vertragsverletzungsverfahren gegen Italien und das Vorabentscheidungsverfahren Apothekerkammer des Saarlandes 333
cc) Territoriale Verteilung der Apotheken - Rechtssachen Blanco Pérez und Chao Goméz 336
e) Arbeitsentgelt, Koalitionsrecht, Streikrecht sowie Aussperrungsrecht, Art. 153 Abs. 5 AEUV 338
f) Status der Kirchen, der religiösen Vereinigungen oder Gemeinschaften, der weltanschaulichen Gemeinschaften, Art. 17 AEUV 343
g) Lehrinhalte und Gestaltung des Bildungssystems, Art. 165 Abs. 1 AEUV 344
4. Das Fehlen einer sachbereichsbezogenen unionalen Kompetenz als Schranke des allgemeinen Freizügigkeitsrechts 344
a) Dogmatische Begründung 345
aa) Mangel eines detaillierten Rechtfertigungsregimes 346
bb) Konstitutionalisierung kompetenzgebundenen Sekundärrechts und Umkehr der Zulässigkeitsvermutung zu Lasten mitgliedstaatlicher Regelung 348
cc) Politische Mitbestimmung als Teilziel der Errichtung eines Europas der Bürger 350
dd) Wechselwirkung positiver und negativer Integration nur für Binnenmarkt und sozialpolitische Ziele 351
ee) Stärkung der Akzeptanz richterlicher Rechtsfortbildung durch Offenlegung der kompetenzrechtlichen Dimension der Auslegung 351
b) Die Schrankenfunktion fehlender Unionskompetenz – Präzisierung 352
aa) Anwendungsbereich 352
(1) Schrankendogmatik und Freizügigkeitsrichtlinie 352
(a) Das allgemeine Freizügigkeitsrecht als bloßerrAuffangtatbestand für die nicht in der Richtlinier2004/38/EG geregelten Sachverhaltskonstellationen 352
(b) Grundsätzliche Unanwendbarkeit der vorgeschlagenen Schrankendogmatik im Anwendungsbereich der Richtlinie 2004/38/EG 353
(c) Ausnahme: Anwendbarkeit des Schrankenregimes auf den Inländergleichbehandlungsanspruch nach Art. 24 Richtlinie 2004/38/EG 354
(d) Unanwendbarkeit der Richtlinie im Fall eines Verlustes von Ansprüchen 355
(e) Zwischenergebnis 357
(2) Beschränkung auf sachbereichsbezogene Rechtsetzungskompetenzen 357
bb) Modifikation der Verhältnismäßigkeitsprüfung 358
(1) Entfall einer Verhältnismäßigkeitsprüfung? 358
(2) Einschätzungsprärogative und Modifikation der Darlegungs- und Beweislastregeln zu Gunsten der Mitgliedstaaten 359
(3) Angemessenheitsprüfung? 363
cc) Neubestimmung des Rechtfertigungsmaßstabes des allgemeinen Freizügigkeitsrechts – Zusammenfassung 363
c) Die Schrankenfunktion fehlender Unionskompetenz in der Rechtsanwendung 364
aa) Recht auf Aufenthalt und freie Bewegung innerhalb des Unionsgebietes 364
bb) Studierenden- und Lehrendenfreizügigkeit 366
(1) Der Minerval - Forchieri, Gravier und Blaizot 367
(2) Zugang nur bei Erfüllung der Zulassungsvoraussetzungenrfür den Studiengang im Heimatmitgliedstaat –rdie Vertragsverletzungsverfahren gegen Belgien und Österreich 371
(3) Ausländerquoten II - Bressol und Chaverot 380
(4) Studienbeihilfen - Lair, Brown, Wirth, Bidar, Morgan und Bucher, Förster 383
(5) Steuerfreiheit von Übungsleitervergütungen an inländischen Hochschulen – Jundt 390
(6) Steuerliche Abzugsfähigkeit von Teilnahmekosten für Hochschulunterricht – Zanotti 394
cc) Rechte im Strafrecht und Strafverfahrensrecht 395
(1) Entschädigung für die Opfer von Gewalttaten – Cowan und Wood 395
(2) Recht auf ein Strafverfahren in deutscher Sprache – Bickel und Franz 398
dd) Kultur 400
ee) Sozialrecht 403
(1) Erziehungsgeld nur bei förmlicher Aufenthaltserlaubnis – Martínez Sala 404
(2) Sozialhilfe – Grzelczyk und Trojani 407
(3) Überbrückungsgeld für Berufsanfänger – D’Hoop und Ioannidis 413
(4) Leistungen für zivile Kriegsopfer – Tas-Hagen, Nerkowska und Zablocka-Weyhermüller 415
ff) Namensrecht und Internationales Privatrecht 420
(1) Ausschließliche Anwendung eigenen Namensrechtsrfür eigene Staatsangehörige mit doppelterrStaatsangehörigkeit – Garcia Avello 421
(2) Verbot von Doppelnamen für Kinder eigener Staatsangehöriger – Grunkin und Paul 423
(3) Nichtanerkennung eines durch Adoption erworbenen Adelstitels - Sayn-Wittgenstein 426
(4) Recht auf einen transliterierten Namen - Runevic|v-Vardyn und Wardyn 427
gg) Direkte Steuern 428
(1) Unbeschränkte Steuerpflicht für eine im Ausland wohnende Ruhegeldbezieherin – Turpeinen 430
(2) Steuerliche Abzugsfähigkeit von Krankenversicherungsleistungen - Rüffler 433
hh) Datenschutzrecht 434
D. Zusammenfassung: Auslegung und Kompetenz 436
I. Eine systematische Auslegung der Grundfreiheiten im Lichte der Kompetenzen ist möglich und erforderlich 436
II. Auslegung des grundfreiheitlichen Anwendungsbereiches im Lichte der Verbandskompetenzen 438
1. Anerkannte Fallgruppen 438
a) Setzung einheitlichen Rechts allein auf Grundlage von Art. 114, 115 AEUV 438
b) Vertragsänderung als den Mitgliedstaaten vorbehaltene Befugnis 438
c) Argumentation mit Kompetenznormen zur Eröffnung des grundfreiheitlichen Anwendungsbereiches 439
d) Anwendung des allgemeinen Diskriminierungsverbotes anstatt der Dienstleistungsfreiheit im Bildungsbereich 439
2. Keine weitergehenden Einschränkungen des grundfreiheitlichen Anwendungsbereiches 439
a) Die Kompetenzunabhängigkeit der Marktfreiheiten 439
b) Keine Revision der Casagrande-Formel in Bezug auf das allgemeine Freizügigkeitsrecht 440
III. Die Rechtfertigungsprüfung als Ort einesrAusgleiches zwischen der Effektivität der Grundfreiheitenrund dem Prinzip der begrenzten Einzelermächtigung 440
1. Funktion der Rechtfertigungsprüfung 440
2. Auslegung der Rechtfertigungsebene im Lichte der Kompetenzen 440
3. Die Grundrechte in der Grundfreiheitendogmatik 441
4. Die Kompetenzordnung als vertragsimmanente Schranke der Grundfreiheiten 441
a) Das Prinzip der begrenzten Einzelermächtigung als ein den Grundfreiheiten gleichrangiger Wert 441
b) Die Kompetenzordnung als allgemeine Schranke der Grundfreiheiten? 441
c) Die Geltungsausnahmen und die deklaratorischen Hinweise auf die mitgliedstaatliche Zuständigkeit als Schranken der Grundfrei 442
d) Das Fehlen einer sachbereichsbezogenen Rechtsetzungskomptenz der Union als Schranke des allgemeinen Freizügigkeitsrechts 443
5. Teil: Thesen und Ausblick 448
A. 1. Teil: Die Unionsrechtsordung als System 449
I. Institutionalisierte Methodenvielfalt 449
II. Unionsrechtsordnung und Systembegriff 449
1. Die Einheit der Unionsrechtsordnung 449
2. Die Kohärenz der Unionsrechtsordnung 450
3. Dogmatik 450
B. 2. Teil: Die Dogmatik der Grundfreiheiten 451
I. Grundfreiheiten als Oberbegriff für die Marktfreiheiten und das allgemeine Freizügigkeitsrecht 451
II. Einheitliche Strukturen der Grundfreiheiten 451
C. 3. Teil: Die Dogmatik der unionalen Kompetenzbestimmungen 452
I. Das Prinzip der begrenzten Einzelermächtigung als grundlegendes Strukturprinzip der Union 452
II. Die Verbandskompetenzen 453
III. Die Organkompetenz der Unionsgerichtsbarkeit 454
D. 4. Teil: Auslegung und Kompetenz 456
I. Möglichkeit und Erfordernis einer Grundfreiheitenauslegung im Lichte der Kompetenzordnung 456
II. Die Auslegung des Anwendungsbereiches der Grundfreiheiten im Lichte der Verbandskompetenzen 457
III. Die Rechtfertigungsprüfung als Ort eines Ausgleiches zwischen Integration und demokratischer Legitimation 459
1. Funktion der Rechtfertigungsprüfung 459
2. Kompetenzberücksichtigende Auslegungen der Unionsgerichtsbarkeit 459
3. Grundrechte in der Grundfreiheitendogmatik 459
4. Die Kompetenzordnung als vertragsimmanente Schranke der Grundfreiheiten 459
a) Das Prinzip der begrenzten Einzelermächtigung als ein den Grundfreiheiten gleichrangiger Wert 459
b) Die Kompetenzordnung als allgemeine Schranke der Grundfreiheiten? 460
c) Geltungsausnahmen und deklaratorische Hinweise auf die mitgliedstaatliche Zuständigkeit als Schranken der Grundfreiheiten 460
d) Das Fehlen einer sachbereichsbezogenen Unionskompetenz als Schranke des allgemeinen Freizügigkeitsrechts 461
Literaturverzeichnis 466
Sachverzeichnis 498