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Paulus, R.Hettinger, M. (Ed.) (2013). Abhandlungen zum Strafprozessrecht und zum Strafrecht. Ausgewählte Aufsätze. Hrsg. von Michael Hettinger. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54063-1
Paulus, RainerHettinger, Michael. Abhandlungen zum Strafprozessrecht und zum Strafrecht: Ausgewählte Aufsätze. Hrsg. von Michael Hettinger. Duncker & Humblot, 2013. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54063-1
Paulus, RHettinger, M (ed.) (2013): Abhandlungen zum Strafprozessrecht und zum Strafrecht: Ausgewählte Aufsätze. Hrsg. von Michael Hettinger, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-54063-1

Format

Abhandlungen zum Strafprozessrecht und zum Strafrecht

Ausgewählte Aufsätze. Hrsg. von Michael Hettinger

Paulus, Rainer

Editors: Hettinger, Michael

Schriften zum Strafrecht, Vol. 252

(2013)

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About The Author

Rainer Paulus (*20.01.1939 in Ochsenfurt am Main, † 15.05.2011 ebenda) studierte Rechtswissenschaft in Würzburg und München. 1962 Erstes, 1966 Zweites Examen. Danach Stationen am LG Würzburg, ab 1974 Richter am AG Gemünden/Main. Promotion 1965 bei Walter Sax (Würzburg) mit der Schrift »Der Zueignungsbegriff im Strafrecht«, ausgezeichnet von der unterfränk. Gedenkjahrstiftung für Wissenschaft. 1983/84 Habilitation mit der Arbeit »Beweisverbote im Strafprozeß«. 1984 Erteilung der Lehrbefugnis für Strafrecht und Strafprozessrecht, 1990 Verleihung des Titels außerplanmäßiger Professor an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.

Michael Hettinger, geboren in Speyer/Rhein. 1968 Studium der Rechtswissenschaft in Würzburg, ab 1969 in Heidelberg. 1973 Erstes, 1978 Zweites Staatsexamen, dazwischen Grundwehrdienst und Referendarzeit. Mitarbeit in einer Anwaltskanzlei, dann wiss. Mitarbeiter am Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht und Rechtsphilosophie in Heidelberg (Prof. Dr. W. Küper). 1981 Promotion zum Dr. iur. utr., 1987 Habilitation (Strafrecht, Strafprozessrecht und Strafrechtsgeschichte). 1990 Professur an der Universität Göttingen, 1991 Lehrstuhl für Strafrecht und Strafprozessrecht in Würzburg (Nachfolge Prof. Dr. G. Spendel), seit Sommer 1998 in Mainz (Nachfolge Prof. Dr. E.-W. Hanack).

Abstract

Einen Schwerpunkt in diesem Band bilden Probleme rund um den Beweis. So fragt $aRainer Paulus$z nach der prozesslogischen Struktur der Beweisverbote als »Prozesshandlungs«-Hindernisse und den Folgen für deren Einordnung; nach »Abstraktion und Konkretisierung in der ›gesetzlichen Beweistheorie‹ des Strafverfahrens, was ihn zu einer höchst kritischen Würdigung der »persönlichen Gewissheit« i.S. eines irrationalen Fürwahrhaltens führt, sowie nach den strafprozessualen Beweisstrukturen. Wie er die derzeit herrschende Meinung kritisiert, die die »prozessuale Wahrheit« in einer Kombination aus »Gewissheit« und objektiver »hoher Wahrscheinlichkeit« rational-argumentativ verbinden will, so sind alle in diesem Band versammelten Arbeiten - auch die dem materiellen Recht und der Methodik gewidmeten - der Überprüfung und Widerlegung herrschender Meinungen verpflichtet, nicht der Bestätigung des schon vielfach als (angeblich) richtig Bestätigten. Dass eine Meinung gerade »herrschte«, war für $aPaulus$z häufig Motiv zur Nachprüfung, ob sie denn auch begründet sei. Alle seine Arbeiten durchzieht ein frischer Ton und der Wille, dem Recht zu dienen.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Die „falsche Aussage“ als Zentralbegriff der §§ 153–163 StGB. 9
I. Befund 9
1. Fehlkonzeption der Aussagedelikte 9
2. Grundpositionen zum Begriff der „falschen Aussage“ 11
a) Objektive Theorie 11
b) Subjektive Theorien 12
II. Kritik 14
1. Objektive Theorie 14
a) Rechtsgüterschutzfunktion der §§ 153ff. StGB 14
b) Bewußtseinsinhalte als Aussagegegenstand 18
2. Subjektive Theorien 19
a) Pflichtwidrigkeit als „personales Unrechtselement“ 19
b) Vereinbarkeit mit §§ 160, 163 StGB 22
III. Definition 24
1. Der Rechtsbegriff der „falschen Aussage“ 24
2. Folgerungen 28
Methodik der Fallbearbeitung. Rechtsdogmatische Bemerkungen zum Urkundenbeweis in der Hauptverhandlung des Strafverfahrens 31
I. Begriff und Funktion des Urkundenbeweises 31
1. Urkundenbeweis und allgemeines Beweisrecht 31
a) Prozessualer Beweis als Rechtsfindungsvorgang 31
b) Rechtsinhaltliche Bedingungen rechtsrichtiger Sachverhaltsfeststellung 33
2. Konsequenzen für Wesen und Begriff des Urkundenbeweises 34
a) Urkunden- und Augenscheinsbeweis 34
b) Urkunden- und Personalbeweis 35
II. Rechtliche Zulässigkeit und Grenzen des Urkundenbeweises 36
1. Beweisverbotsrechtliche Prozeßhandlungshindernisse 36
a) Zur allgemeinen Dogmatik der Beweisverbote 36
b) Das Beweisverbot des § 252 39
2. Beweisrechtliche Prozeßhandlungsgebote 43
a) Beweisinterne Regelungen beweisthematisch richtiger Überzeugungsbildung 43
b) Folgerungen für den Urkundenbeweis nach § 251 43
Bedingungen rechtswissenschaftlicher Begriffsbildung. 49
I. Funktionalität juristischer Begriffsbildung 49
II. Struktur der Rechtsverwirklichung 52
1. Logische Struktur rechtlicher Aussagen 52
2. Bestimmung des „relevanten Sachverhalts“ und der „einschlägigen Rechtsnorm“ 53
3. Begriff und Grenzen rechtlicher Subsumtionslogik 57
III. Struktur „wahrer“ rechtlicher Aussagen 63
1. Semantischer Wahrheitsbegriff als Grundlage von Rechtsaussagen 63
2. Semantische „Wahrheit“ als „richtige“ Aussagenverifikation 67
Beweisverbote als Prozeßhandlungshindernisse. 71
I. Begriff der „Prozeßhandlung“ 71
1. Herkömmliche Definitionsversuche 72
2. „Prozeßhandlungen“ als Konkretisierungen von Prozeßrechtsnormen 78
II. Bewertung von „Prozeßhandlungen“ 79
1. Differenzierung zwischen materiell- und prozeßrechtlichen Wertungen 79
2. Notwendige Einheitlichkeit der prozessualen Wertung 81
3. Bedeutung prozessualer Förmlichkeiten 82
III. Beweisverbotsbegründende Wirkung prozessualer „Unwert“-Urteile 86
1. Rechtliche Nichtigkeit 86
2. Formelle Reichweite der Nichtigkeit 86
Dogmatik der Verteidigung. 91
I. Verteidigung und Nicht-Verteidigung 91
II. Lösungsversuche im Dualismus zwischen Individual- und Allgemeininteresse 93
1. Verteidiger als „privater Interessenvertreter“ des Beschuldigten 93
2. Verteidiger als „Organ der Strafrechtspflege“ 99
III. Der Begriff strafprozessualen Verteidigens 102
1. Dogmatische Grundlegung 102
2. Folgerungen für Zeugnisverweigerungsrecht und Strafvereitelung 105
IV. Zusammenfassung 106
Prozessuale Wahrheit und Revision. 109
I. Der Wahrheitsbegriff des § 244 II StPO 110
1. Logisch-empirischer Begriff der ontologischen Wahrheit 110
2. Normativer Begriff semantischer Wahrheit 118
II. Revisibilität gerichtlicher Wahrheits-Aussagen 125
1. Die „Tatfrage“ als Rechtsfrage 125
2. Folgerungen für Gegenstand und inhaltliche Grenzen revisionsgerichtlicher Kontrolle 130
Rechtsstaatliche Übermaßverbote im gemeinrechtlichen Inquisitionsprozeß. 139
I. 139
II. 140
III. 151
IV. 168
V. 171
Materielles Strafrecht im „prozessualen Raum“. 173
I. Straf- und Strafprozessrecht in funktionalen Beziehungen 173
1. Grundsatz materieller „Strafrechtsverwirklichung“ 173
2. Grenzen materieller „Strafrechtsverwirklichung“ 174
II. Materielles Strafrecht im Prozessrecht 178
1. Materielles Strafrecht als Kriterium der Entscheidungsrichtigkeit 179
2. Entscheidungsrichtigkeit infolge materieller Rechtskraft 187
3. Entscheidungsrichtigkeit durch Rechtsgestaltung 190
III. Strafrechtspflege durch rechtsrichtiges Strafverfahren 196
1. Ziel des Strafprozesses 196
2. Methodik prozessualer Zweckverwirklichung 196
3. Rechtseinheit durch rechtsrichtige Strafrechtspflege 198
Die begründete „Verfahrensrüge“ in der strafprozessualen Revision. 201
I. 201
II. 204
III. 213
IV. 221
Abstraktion und Konkretisierung in der „gesetzlichen Beweistheorie“ des Strafverfahrens. 225
I. Die Normativität „freier“ Beweiswürdigung 225
II. Gesetzliche Beweistheorie und „freie Überzeugung“ im gemeinrechtlichen Inquisitionsprozess 228
1. Das Subsumtionsdogma der Legal-Beweistheorie 228
2. „Freie“ Beweiswürdigung in gesetzlicher Beweistheorie 238
III. Das Begründungspostulat „freier“ Beweiswürdigung 241
1. Reformierter Strafprozess des 19. Jahrhunderts 241
2. (Reichs)‌Strafprozeßordnung vom 1.2.1877 244
Gerichtsüberzeugung als Prozesshandlungsvoraussetzung. 249
I. 249
II. 250
III. 259
Strafprozessuale Beweisstrukturen. 267
I. Finalität des Beweises 267
1. „Wahrheit“ als Maßstab rechtsrichtiger „Überzeugung“ 268
2. „Überzeugung“ als Kriterium prozessualer „Wahrheit“ 273
II. Instrumentalität des Beweises 275
1. Disparitäten zwischen Gerichtsüberzeugung (§ 261 StPO) und Umfang der Beweisaufnahme (§ 244 StPO) 275
a) Objektivierung des Beweises wegen irrevisibler Beweiswürdigung 276
b) Beweisantizipationsverbot und Beweisantragsrecht 278
2. Gleichheit der Maßprinzipien für § 261 StPO und § 244 StPO 280
a) Überzeugung und Aufklärungspflicht 280
b) Überzeugung und Beweisantizipationsverbot 281
c) Überzeugung und Beweisantragsrecht 283