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Zollner, M. (2014). Komplexität und Recht. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54266-6
Zollner, Michael. Komplexität und Recht. Duncker & Humblot, 2014. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54266-6
Zollner, M (2014): Komplexität und Recht, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-54266-6

Format

Komplexität und Recht

Zollner, Michael

Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1283

(2014)

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About The Author

Michael Zollner hat in München, Lausanne und Buckingham Rechtswissenschaften studiert, im Anschluss daran in München sein Referendariat absolviert und an der Universität Augsburg promoviert. Seit 2007 ist Michael Zollner als Rechtsanwalt mit Spezialisierung im Technologierecht tätig. Im Rahmen seiner bisherigen beruflichen Tätigkeit war er u.a. als Syndikus für einen internationalen Technologiekonzern sowie als Leiter der Rechtsabteilung eines börsennotierten Softwareunternehmens beschäftigt. Aktuell praktiziert Michael Zollner als angestellter Rechtsanwalt in einer internationalen Wirtschaftskanzlei. Nebenbei doziert der Autor u.a. an einer privaten Fachhochschule im Fach Wirtschaftsrecht.

Abstract

Komplexitätsforschung ist ein vergleichsweise junger, interdisziplinärer Wissenschaftszweig, der sich fächerübergreifend mit Chaos, Komplexität und Selbstorganisationsphänomenen in natürlichen und sozialen Systemen beschäftigt. Viele Erkenntnisse der Komplexitätsforscher erscheinen aus wissenschaftshistorischer Sicht revolutionär und stehen im Widerspruch zu dem über Jahrhunderte vorherrschenden, linear-mechanistischen Weltbild im Sinne der klassischen Newtonschen Physik. Dieses traditionelle Weltbild, nach welchem die Welt im Grunde wie ein mechanisches Uhrwerk funktioniert und zumindest theoretisch vollständig berechenbar ist, hat auch die Struktur des Rechts und das Rechtsdenken über Jahrhunderte maßgeblich geprägt und tut dies bis heute. Der Beitrag gibt einen Überblick über die wesentlichen Konzepte und Hypothesen der modernen Komplexitätsforschung und zeigt am konkreten Beispiel des Umweltrechts auf, welche Bedeutung diese Konzepte und Hypothesen angesichts des zunehmenden Komplexitätsproblems des Rechts in der modernen Gesellschaft für die Rechtslehre haben.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Inhaltsübersicht 7
Inhaltsverzeichnis 11
Abbildungsverzeichnis 25
Abkürzungsverzeichnis 26
Einführung 29
I. Gegenstand der Untersuchung 29
1. Untersuchungsziel und rechtswissenschaftlicher Hintergrund 29
2. Das Umweltrecht als Referenzgebiet der Untersuchung 33
II. Methodisches Vorgehen und Aufbau 34
1. Rezeptionsetappen 34
2. Aufbau der Untersuchung 36
Teil I: Rezeptionsbedarf: Das Komplexitätsproblem des modernen Rechts am Beispiel des Umwelt- und Technikrechts 38
A. Vorüberlegungen 38
I. Was bedeutet Komplexität? 40
1. Die Komplexität des Komplexitätsbegriffs 40
2. Eckpunkte des traditionellen wissenschaftlichen Komplexitätsverständnisses 41
a) Der wissenschaftliche Komplexitätsbegriff als systemrelativer Begriff 41
b) Kriterien zur Bestimmung des Komplexitätsgrades eines Systems 42
3. Das neue Komplexitätsverständnis im Sinne der modernen Komplexitätswissenschaft 45
4. Zusammenfassung 46
II. Komplexität als Rechtsproblem 47
1. Von der natürlichen Randbedingung zum Rechtsproblem 48
a) Komplexe Regelungsmaterien als Rechtsproblem 48
b) Die Komplexität der modernen Rechtsordnung als Rechtsproblem 49
2. Komplexität als Herausforderung für die Rechtslehre 53
3. Zusammenfassung 54
III. Das Umweltrecht als Referenzgebiet für das Komplexitätsproblem des Rechts in der modernen Gesellschaft 55
1. Die besondere Komplexität der Regelungsmaterie des Umweltrechts 55
a) Die Komplexität und Dynamik der ökozentrischen Umwelt 55
b) Die Komplexität und Dynamik der anthropozentrischen Umwelt 57
c) Die Vernetzung der ökologischen, ökonomischen und sozialen Umwelt 60
2. Die besonderen Komplexität der Umweltrechtsordnung 61
3. Zusammenfassung 66
B. Die Komplexität der Regelungsmaterie des Umweltrechts als Herausforderung für Recht und Staat 67
I. Folgen der Komplexität der Regelungsmaterie des Umweltrechts 67
1. Unmittelbare Auswirkungen der Komplexität der Regelungsmaterie des Umweltrechts für die Rechtspraxis 68
a) Informationsdefizite 68
b) Unsicherheit und Ungewissheit 69
2. Rechtliche Folgeprobleme 70
a) Die Komplexität der Regelungsmaterie des Umweltrechts als Hindernis einer rationalen Umweltrechtspolitik 70
aa) Komplexität und umweltrechtliche Gefahrenabwehr 71
bb) Komplexität und Risikovorsorge 74
b) Die Komplexität umweltrechtlicher Regelungsgegenstände als Ursache des traditionellen Strukturdefizits des Umweltrechts 79
aa) Das traditionelle Strukturdefizit des Umweltverwaltungsrechts 79
(1) Die traditionelle Struktur des Umweltverwaltungsrechts 80
(2) Die traditionelle Struktur des Umweltverwaltungsrechts versus rechtsökologische Realität 82
bb) Das traditionelle Strukturdefizit des Umwelthaftungsrechts 89
(1) Die traditionelle Struktur des Umwelthaftungsrechts 89
(2) Die traditionelle Struktur des Umwelthaftungsrechts versus rechtsökologische Realität 91
cc) Das traditionelle Strukturdefizit des Umweltrechts als konzeptionelle und regelungstechnische Herausforderung 97
3. Zusammenfassung 97
II. Wesentliche Strategien und Konzepte zum Umgang mit der Komplexität der Regelungsmaterie des Umweltrechts 98
1. Die Tendenz zur Verlagerung umweltrechtlicher Entscheidungen auf private Institutionen, Verwaltung und Justiz 98
a) Die besondere Bedeutung der Normdelegierung und der Ausweitung administrativer Spielräume im Umweltrecht 100
b) Die besondere Bedeutung des Legislativen Outsourcing im Umweltrecht 101
2. Konzepte zur Beschaffung und Verwaltung von Umweltinformationen 103
a) Instrumente staatlicher Umweltinformationsbeschaffung 104
b) Instrumente staatlicher Umweltinformationsverwaltung 105
3. Die reduktionistische Zerlegung umweltrechtlicher Information als methodisches Mittel zur rechtlichen Aufbereitung der Regelungsmaterie 106
4. Die inhaltliche bzw. konzeptionelle Modernisierung des Umweltrechts 107
a) Die Implementierung von Umweltrechtsprinzipien als Leitlinien des Umweltrechts 108
b) Die konzeptionelle Reformierung des Umweltrechts als Antwort des Umweltgesetzgebers auf die besondere Komplexität umweltrechtlicher Regelungsgegenstände 112
aa) Eckpunkte der Umweltverwaltungsrechtsreform 112
bb) Eckpunkte der Reform des Umwelthaftungsrechts 119
c) Die Hinwendung zu alternativen und ergänzenden Regelungskonzepten 121
5. Die inhaltliche und zeitliche Öffnung umweltrechtlicher Normen 124
6. Zusammenfassung 126
III. Defizite und Grenzen der Konzepte und Strategien zum Umgang mit der Komplexität der Regelungsmaterie des Umweltrechts 127
1. Die Grenzen der Verlagerung des Gesetzgebungsprozesses auf informelle Gesetzgeber 128
a) Grundprobleme der wissenschaftlichen Umweltrechtsberatung 128
b) Die rechtsstaatlichen Grenzen des legislativen Outsourcing 131
2. Die komplexitätsbedingten Grenzen der Informationsbeschaffung und -verwaltung im Umweltrecht 133
3. Die komplexitätsbedingten Grenzen der rechtlichen Strategie des Reduktionismus im Umweltrecht 134
4. Die komplexitätsbedingten Defizite der inhaltlichen und konzeptionellen Modernisierung des Umweltrechts 136
a) Die Defizite und Grenzen der Prinzipien des Umweltrechts als Leitlinie für den Umgang mit der Komplexität der Regelungsmaterie im Umweltrecht 136
b) Die Defizite der bisherigen Umweltrechtsreform in Bezug auf das umweltrechtliche Komplexitätsproblem 143
aa) Die Defizite der Umweltverwaltungsrechtsreform 144
bb) Die Defizite der Reform des Umwelthaftungsrechts 151
cc) Die Defizite alternativer Regelungskonzepte als Konzepte zum Umgang mit der besonderen Komplexität der Regelungsmaterie des Umweltrechts 153
5. Grenzen der inhaltlichen und zeitlichen Öffnung umweltrechtlicher Normen 155
6. Zusammenfassung 157
C. Die Komplexität der Umweltrechtsordnung als Herausforderung für Recht und Staat 159
I. Folgen der übermäßigen Komplexität der Umweltrechtsordnung 159
1. Die Komplexität der Umweltrechtsordnung als Rechtsanwendungs- und Rechtssetzungsproblem 160
2. Rechtliche Folgeprobleme 161
a) Die Komplexität der Umweltrechtsordnung als rechtspolitisches Problem 161
b) Die Komplexität der Umweltrechtsordnung als rechtsstaatliches Problem 165
3. Zusammenfassung 167
II. Wesentliche Strategien und Konzepte zur Reduktion der Komplexität der Umweltrechtsordnung 168
1. Deregulierung und Rechtsbereinigung 168
2. Vereinfachung 169
3. Rechtsoptimierung 171
4. Abstrahierung und Systematisierung 171
a) Abstrahierung 172
b) Systembildung 172
5. Zusammenfassung 174
III. Defizite und Grenzen der Konzepte und Strategien zur Reduktion der Komplexität der Umweltrechtsordnung 174
1. Defizite und Schwächen der Deregulierung und Rechtsbereinigung im Umweltrecht 175
2. Grenzen der Vereinfachung der Umweltrechtsordnung 176
3. Grenzen der Rechtsoptimierung 178
4. Defizite und Grenzen der Abstrahierung und Systematisierung des Umweltrechts 178
a) Die Grenzen der Abstrahierung umweltrechtlicher Regelungen 179
b) Die Grenzen der Systematisierung des Umweltrechts 179
5. Zusammenfassung 181
D. Konklusion 182
I. Die Defizite und Grenzen der Methodik des Umgangs mit Komplexität im Umweltrecht als Herausforderung für die Umweltrechtslehre 182
II. Das Erfordernis einer Einbeziehung interdisziplinärer Erkenntnisse bei der Lösung des umweltrechtlichen Komplexitätsproblems 184
1. Von einer strikt arbeitsteiligen zu einer differenziert-integrativen Haltung der Rechtslehre gegenüber den Natur- und Sozialwissenschaften 184
2. Die Komplexitätstheorie als Erkenntnisquelle für eine rechtswissenschaftliche Komplexitätsforschung 187
Teil II: Rezeptionsgegenstand: Die Komplexitätstheorie 189
A. Historisch-naturwissenschaftliche Einführung 189
I. Vom linearen zum nichtlinearen Denken in den Naturwissenschaften 189
1. Der Ausgangspunkt: Das Weltverständnis im Sinne der klassischen Mechanik 190
a) Die klassische Mechanik als Grundlage der theoretischen Physik 191
b) Die Prinzipien der Newtonschen Mechanik 191
aa) Die Linearität 192
(1) Der mathematische Linearitätsbegriff 193
(2) Der systemische Linearitätsbegriff 193
(3) Zusammenfassung 195
bb) Das starke Kausalitätsprinzip 195
cc) Der Determinismus 197
dd) Die Reversibilität 198
ee) Der Reduktionismus 198
c) Der Glaube an die vollständige Ergründbarkeit der Welt 199
2. Von der klassischen Mechanik zur Nach-Newtonschen Welt 200
a) Der Zusammenbruch des Laplaceschen Weltbildes 201
aa) Die Unvereinbarkeit der deterministischen Konzepte der klassischen Mechanik mit der statistischen Mechanik 201
bb) Das Drei-Körper-Problem 202
b) Von den Anfängen der Erforschung nichtlinearer Dynamik zur Wissenschaft von der Komplexität 203
3. Zusammenfassung 205
II. Komplexitätsforschung und Komplexitätstheorie 205
1. Komplexitätsforschung 206
a) Begriff 206
b) Disziplinen 207
2. Die Komplexitätstheorie 208
a) Begriff 208
b) Teilbereiche 210
B. Theorien der Komplexität 210
I. Theoretische Konzepte über nichtlineare Dynamik, Chaos und Komplexität 211
1. Mathematische Grundlagen der Nichtlinearitätsforschung 211
a) Die Theorie dynamischer Systeme 211
aa) Kontinuierliche und diskrete Systeme 212
bb) Konservative und dissipative Systeme 212
cc) Die Darstellung dynamischer Systeme im Phasenraum 212
dd) Attraktoren 213
b) Die Bifurkationstheorie 214
c) Ergänzung: Die Katastrophentheorie 215
d) Fraktale Geometrie 216
2. Die Chaostheorie 218
a) Begriff 218
b) Wesentliche Aussagen der Chaostheorie 219
aa) Die sensitive Abhängigkeit von den Anfangsbedingungen, oder: Der Schmetterlingseffekt 219
bb) Ordnung im Chaos 222
cc) Chaotische Attraktoren 223
dd) Die positive Funktion des Chaos 225
3. Weitere Konzepte komplexen Verhaltens in kontinuierlichen und diskreten Systemen 226
a) Turbulenzen und andere Formen chaotischen Verhaltens in kontinuierlichen Systemen 226
b) Theorien komplexen Verhaltens in räumlich diskreten Systemen 227
aa) Zelluläre Automaten 228
bb) Neuronale Netzwerke 229
cc) Ergänzung: Informatorische Komplexitätstheorien 230
4. Zusammenfassung 230
II. Theorien der Selbstorganisation 233
1. Selbstorganisation – Ordnung zum Nulltarif 233
2. Wissenschaftstheoretische Grundlagen der Selbstorganisationsforschung 235
a) Die allgemeine Systemtheorie 236
b) Kybernetik 237
c) Autopoiesis 238
d) Die Theorie dissipativer Strukturen 239
aa) Gleichgewicht und Entropie in der Thermodynamik 239
bb) Nichtlineare Nichtgleichgewichtsthermodynamik und Selbstorganisation 240
e) Die Emergenztheorie 241
3. Ganzheitliche Selbstorganisationskonzepte 242
a) Synergetik 242
aa) Der Forschungsgegenstand der Synergetik 243
bb) Wesentliche Erkenntnisse 244
cc) Anwendungsfelder 244
b) Die Theorie komplexer adaptiver Systeme 245
aa) Begriff 245
bb) Typische Eigenschaften komplexer adaptiver Systeme 246
cc) Anwendungsfelder 250
4. Zusammenfassung 251
C. Die Möglichkeiten und Grenzen der Analyse und Steuerung komplexer dynamischer Systeme 252
I. Möglichkeiten und Grenzen der Erfassung und Analyse komplexer dynamischer Systeme 253
1. Die begrenzte Erfassbarkeit komplexer dynamischer Systeme 253
2. Die Modellierung und Simulation komplexer dynamischer Systeme 254
a) Modellierung als Grundlage der Simulation 254
aa) Komplexitätsreduktion durch Modellierung 255
bb) Modellierung und Soft Computing 256
cc) Das Konzept der Fuzzy-Logik 257
b) Simulation 257
c) Beispiel: Wetter- und Klimamodelle 258
3. Zusammenfassung 260
II. Möglichkeiten und Grenzen der Regelung und Steuerung komplexer dynamischer Systeme 261
1. Möglichkeiten und Grenzen der gezielten Intervention in komplexe dynamische Systeme 261
2. Theorien des Managements komplexer Systeme 262
a) Das Konzept des Adaptive Management 263
b) Ecosystem Management und weitere Theorien des Managements komplexer Systeme 264
3. Zusammenfassung 264
D. Konklusion 265
I. Wesentliche Aussagen der Komplexitätstheorie 265
1. Von der universellen Geltung der Prinzipien der klassischen Mechanik zur Nach-Newtonschen Welt 266
a) Vom linearen zum nichtlinearen Denken 266
b) Von der starken Kausalität zur sensitiven Abhängigkeit 267
c) Vom Determinismus zum deterministischen Chaos 267
d) Von der Reversibilität zum Pfeil der Zeit 268
e) Vom reduktionistischen zum systemischen, holistischen Denken 268
2. Ein neues Verständnis von Komplexität 269
a) Von der Kompliziertheit zur Komplexität 269
b) Chaos und Komplexität als Normalität 270
c) Chaos und Komplexität als Qualität 271
II. Allgemeine wissenschaftstheoretische Einordnung der Komplexitätstheorie 272
Teil III: Rechtswissenschaftliche Rezeption: Die Übertragung der Konzepte und Hypothesen der modernen Komplexitätsforschung auf die Umweltrechtslehre 275
A. Vorüberlegung: Die Komplexitätstheorie als Erkenntnisquelle für die Rechtslehre 275
I. Möglichkeiten und Grenzen des interdisziplinären Theorientransfers 276
1. Die Komplexitätstheorie als interdisziplinäre Erkenntnisquelle 276
2. Anwendungsfelder komplexitätstheoretischer Konzepte in den rechtswissenschaftlichen Disziplinen 277
a) Anwendungsmöglichkeiten der Komplexitätstheorie in den juristischen Grundlagenfächern 278
b) Anwendungsmöglichkeiten der Komplexitätstheorie in der angewandten Rechtslehre 279
3. Die Grenzen eines Transfers komplexitätstheoretischer Konzepte auf die Rechtslehre 280
a) Allgemeine Gefahren eines interdisziplinären Theorientransfers 280
b) Typische Fehlerquellen 281
4. Zusammenfassung 284
II. Stand der Forschung 285
1. Die Rezeption der Komplexitätstheorie in der Rechtslehre 285
a) Schwierigkeiten bei der Sammlung rechtswissenschaftlicher Abhandlungen zum Thema Komplexitätsforschung 286
b) Allgemeine Einschätzung der gesichteten Literatur 287
2. Die Rezeption der Komplexitätstheorie i.e.S. in der Rechtswissenschaft 288
a) Die Theorie dynamischer Systeme in der rechtswissenschaftlichen Literatur 288
b) Die Chaostheorie in der rechtswissenschaftlichen Literatur 289
aa) Die metaphorische Übertragung einzelner Aspekte der Chaostheorie auf die Rechtsordnung 290
bb) Das chaotische Verhalten der durch das Recht zu regelnden Regelungsgegenstände 293
c) Komplexitätstheoretische Konzepte diskreter nichtlinearer Dynamik in der rechtswissenschaftlichen Literatur 293
3. Die Rezeption der Komplexitätstheorie i.w.S. in der Rechtswissenschaft 294
a) Fraktale Geometrie 295
b) Selbstorganisationstheorien 296
aa) Ältere Selbstorganisationskonzepte in der Rechtslehre 296
bb) Die Rezeption der Theorie komplexer, adaptiver Systeme in der Rechtslehre 298
cc) Das Rechtssystem als komplexes adaptives System nach Ruhl 299
4. Zusammenfassung 300
B. Die Methodik des Umgangs mit komplexen Regelungsmaterien im Umweltrecht im Lichte der Komplexitätstheorie 301
I. Der allgemeine Erklärungswert der Komplexitätstheorie für die Umweltrechtslehre in Bezug auf das Problem der besonderen Komplexität der Regelungsmaterie des Umweltrechts 301
1. Der Widerspruch zwischen der nichtlinearen Wirkungsweise der Umwelt und der linear-mechanistischen Prägung der Umweltrechtskultur 302
a) Die Regelungsgegenstände des Umweltrechts bestehen aus komplexen dynamischen Systemen im Sinne der Komplexitätstheorie 302
aa) Die Komplexität ökologischer Systeme 302
bb) Die Komplexität sozialer, ökonomischer und technologischer Systeme 305
cc) Zusammenfassung 308
b) Das Umweltrecht ist noch immer maßgeblich durch das linear-mechanistische Weltbild im Sinne der klassischen Physik geprägt 309
aa) Der historische Einfluss des linear-mechanistischen Weltbildes auf Recht und Rechtsdenken 309
bb) Der historische Einfluss des linear-mechanistischen Weltbildes auf die Rechtskultur 311
cc) Die Prinzipien der klassischen Mechanik im Recht 315
dd) Der Einfluss des linear-mechanistischen Weltbildes auf das traditionelle Umweltrecht 321
(1) Der Einfluss auf die traditionelle Umweltrechtspolitik 322
(2) Der Einfluss auf die Struktur des traditionellen Umweltrechts 323
(a) Die Struktur des traditionellen Umweltverwaltungsrechts 323
(b) Die Struktur des traditionellen Umweltprivatrechts 328
(3) Zusammenfassung 330
ee) Der fortbestehende Einfluss des linear-mechanistischen Weltbildes in der modernen Umweltrechtskultur 330
(1) Hilfsüberlegung: Die drei Ebenen der Rechtsordnung nach Tuori 330
(2) Die dualistische Prägung der Oberfläche des Umweltrechts 332
(a) Die Berücksichtigung der Komplexität und Dynamik der natürlichen Umwelt auf der Oberfläche des Umweltrechts 332
(b) Der fortbestehende Einfluss des linear-mechanistischen Weltbildes auf der Oberfläche des Umweltrechts 334
(3) Die dualistische Prägung der Umweltrechtskultur 339
(a) Die Berücksichtigung der nichtlinearen Dynamik der Umwelt in der modernen Umweltrechtskultur 339
(b) Der Fortbestand des Einflusses des linear-mechanistischen Weltbildes in der modernen Umweltrechtskultur 348
(4) Die linear-mechanistische Prägung der Tiefenstruktur des Umweltrechts 351
2. Das Erfordernis einer differenzierten Nichtlinearisierung der Umweltrechtskultur unter Berücksichtigung der Konzepte und Hypothesen der modernen Komplexitätsforschung 352
a) Die Komplexitätstheorie als erkenntnistheoretische Grundlage für die rechtsökologische Tatsachenforschung und die Umweltrechtskultur 353
b) Moderne Konzepte des Komplexitätsmanagements als Anregung für das Umweltrecht 355
c) Komplexe adaptive Systeme als Metapher für das Umweltrecht 357
3. Zusammenfassung 358
II. Überlegungen zu den Möglichkeiten einer Verbesserung der Methodik des Umgangs mit komplexen Regelungsgegenständen im Umweltrecht unter Berücksichtigung komplexitätstheoretischer Konzepte und Hypothesen 359
1. Die Taktik der Umweltgesetzgebung 359
a) Die Träger des Umweltgesetzgebungsverfahrens 360
aa) Formeller Gesetzgeber, informeller Gesetzgeber oder Selbstregulierung? 361
(1) Die Komplexitätstheorie als Argument für rechtsnihilistische Tendenzen? 361
(2) Die Komplexitätstheorie als Argument für die Ausweitung der Befugnisse informeller Gesetzgeber? 364
(3) Die Komplexitätstheorie als Argument für die Ausweitung der Befugnisse der Judikative? 369
bb) Die Verteilung der Umweltgesetzgebungskompetenzen 371
(1) Komplexität als Kriterium bei der Verteilung der Gesetzgebungskompetenzen 371
(2) Komplexe Regelungsmaterie – komplexes Mehrebenensystem? 372
b) Der äußere Rahmen des Umweltgesetzgebungsverfahrens 374
aa) Das Erfordernis von Gesetzgebungsverfahrensregeln 374
bb) Das Erfordernis von Regeln zur begleitenden und retrospektiven Gesetzesfolgenabschätzung 376
c) Zusammenfassung 377
2. Die Methodik der Umweltgesetzgebung 378
a) Die Beschaffung und Verwaltung von Umweltrechtstatsachen 378
aa) Die Komplexitätstheorie als erkenntnistheoretische Grundlage der rechtsökologischen Tatsachenforschung 379
bb) Die Adaptivität des Umweltrechtssystems im Lichte der Komplexitätstheorie 382
(1) Das Konzept des Adaptive Management als Anregung für die Umweltgesetzgebung 384
(2) Komplexe adaptive Systeme als Metapher für das Umweltrechtssystem 389
(a) Adaptivität durch Komplexität und Selbstorganisation? 390
(b) Adaptivität durch Aggregation und Diversität? 392
cc) Ergänzung: Die Bedeutung der Informationstechnologie für die Sammlung komplexer Umweltinformationen 394
b) Die Methodik der rechtlichen Aufbereitung von Umweltrechtstatsachen 395
aa) Vom reduktionistischen zum differenziert-systemischen Denken 395
bb) Das umweltrechtliche Integrationsprinzip als Ausdruck eines ganzheitlichen Ansatzes im Umweltrecht 396
c) Die inhaltliche bzw. konzeptionelle Gestaltung des Umweltrechts 396
aa) Die Prinzipien des Umweltrechts im Lichte der Komplexitätstheorie: Exemplarische Überlegungen am Beispiel des Vorsorge-, Nachhaltigkeits- und Integrationsprinzips 397
(1) Das Vorsorgeprinzip 398
(a) Das Problem der Kontur- und Schrankenlosigkeit des Vorsorgeprinzips im Lichte der Komplexitätstheorie 398
(b) Das Problem der Verhinderung von Lernerfahrung auf Grund von Vorsorgemaßnahmen 413
(c) Komplexitätsbedingte Grenzen der Rechtsfolgenabschätzung als Grenzen der Vorsorge 414
(2) Das Nachhaltigkeitsprinzip 415
(3) Das Integrationsprinzip 418
(a) Das Argument der erhöhten Komplexität der Entscheidung 418
(b) Das Argument der einseitigen Zuständigkeit für die komplexe ganzheitliche Entscheidung 419
bb) Von einer dualistischen zu einer differenziert-nichtlinearen Umweltrechtsstruktur 420
(1) Umweltverwaltungsrecht 420
(a) Von einer dualistischen zu einer differenzierten Normenstruktur 420
(b) Von einem dualistischen zu einem integrativen Umweltrecht 424
(c) Von einem dualistischen zu einem differenzierten Gefahren- und Risikomodell 425
(aa) Von einem linear-reduktionistischen zu einem differenzierten Modell der umweltrechtlichen Gefahrenabwehr 427
(bb) Ansatzmöglichkeiten einer weiteren Nichtlinearisierung der umweltrechtlichen Risikovorsorge 431
(2) Umwelthaftungsrecht 439
(a) Vorüberlegung: Komplexer Umweltschutz durch individualistisches Haftungsrecht? 440
(b) Ansatzmöglichkeiten zu einer strukturellen Anpassung des Umwelthaftungsrechts 442
(aa) Vom reduktionistischen Individualitätsprinzip zu Kollektivhaftung und Kollektivanspruch 442
(bb) Vom deterministischen Verschuldensprinzip zur Verantwortlichkeit bei Ungewissheit 444
(cc) Vom linealen Kausalitätsprinzip zur Einwirkungskausalität 446
(dd) Vom mechanistischen Alles-oder-Nichts-Prinzip zur unscharfen Proportionalhaftung 449
(ee) Schaden und Schadensersatz unter Komplexitätsbedingungen 450
d) Zusammenfassung 450
3. Die Technik der Umweltgesetzgebung 452
a) Vorüberlegung: Adaptivität durch Komplexität? 453
aa) Die Aussagen der Komplexitätstheorie über die positive Funktion von Chaos und Komplexität in Natur und Gesellschaft 454
bb) Von der komplizierten zur komplexen Umweltrechtsordnung? 455
(1) Ist die (Umwelt-)Rechtsordnung ein komplexes dynamisches System im Sinne der Komplexitätstheorie? 456
(a) Ist die Umweltrechtsordnung ein System? 456
(b) Ist die Umweltrechtsordnung ein dynamisches System? 457
(c) Ist die Umweltrechtsordnung ein komplexes dynamisches System im Sinne der Komplexitätstheorie? 459
(2) Nichtlineare Eigenschaften der Umweltrechtsordnung 461
(3) Von der Kompliziertheit zur Adaptionsfähigkeit der Umweltrechtsordnung? 465
b) Die rechtstechnische Gestaltung umweltrechtlicher Normen im Lichte der Komplexitätstheorie 466
aa) Fraktale Geometrie – fraktale Gesetze? 466
bb) Fuzzy Logik – fuzzy Gesetze? 467
c) Zusammenfassung 470
4. Ergänzung: Die verfassungsrechtliche Grundlage einer weiteren Nichtlinearisierung der Umweltrechtskultur 470
a) Von einem deterministischen zu einem flexiblen Gesetzesmodell 472
aa) Der Widerspruch zwischen dem traditionellen, linear-deterministischen Gesetzesmodell und der komplexen Wirklichkeit als Ausgangspunkt für eine differenzierte Weiterentwicklung des Gesetzesbegriffs 474
bb) Das Erfordernis einer verfassungsrechtlichen Preisgabe der Vorstellung des vermeintlich allwissenden Gesetzgebers 475
cc) Das Erfordernis eines schonenden Ausgleichs des unlösbaren Widerspruchs zwischen der notwendigen Stabilität und Flexibilität des Umweltrechts 477
b) Wege zu einer ganzheitlichen, umweltfreundlichen Grundrechtsdogmatik 479
aa) Das Erfordernis einer angemessenen Justierung von Freiheit und Sicherheit 479
bb) Das Erfordernis eines Grundrechts auf Umweltschutz? 480
c) Zusammenfassung 481
C. Die Methodik des Umgangs mit der Komplexität der Umweltrechtsordnung im Lichte der Komplexitätstheorie 482
I. Vorüberlegung: Der allgemeine Erkenntniswert der Komplexitätstheorie im Hinblick auf die Methodik des Umgangs mit der Komplexität der Umweltrechtsordnung 482
II. Überlegungen zur Verbesserung der Methodik des Umgangs mit der Komplexität der Umweltrechtsordnung unter Heranziehung der Konzepte und Hypothesen der modernen Komplexitätsforschung 483
1. Die Analyse des Umweltrechts 483
a) Möglichkeiten zur Messung der Komplexität des Rechts 484
b) Möglichkeiten zur Modellierung und Simulation der komplexen Dynamik des Rechts 485
c) Ergebnis 486
2. Die Technik der Umweltgesetzgebung 486
a) Komplexitätsbewältigung mit Hilfe von Informationstechnologien? 486
b) Komplexitätsreduktion durch weniger Systematisierung? – Die Hypothese von der Systemkomplexität des Rechts 488
3. Zusammenfassung 491
D. Konklusion 492
I. Die besondere Bedeutung der Komplexitätstheorie für die Rechtslehre im Hinblick auf das Problem der Komplexität und Dynamik der Regelungsmaterie des Umweltrechts 493
II. Die eingeschränkte Bedeutung der Komplexitätstheorie für die Rechtslehre im Hinblick auf das Problem der Komplexität und Dynamik der Umweltrechtsordnung 494
Teil IV: Zusammenfassung und Schlussbemerkung 496
A. Zusammenfassung der Ergebnisse 496
B. Schlussbemerkung 510
Literaturverzeichnis 512
Sachregister 542