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Golla, S. (2015). Die Straf- und Bußgeldtatbestände der Datenschutzgesetze. als Teil des Schutzes des informationellen Selbstbestimmungsrechts. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54816-3
Golla, Sebastian J.. Die Straf- und Bußgeldtatbestände der Datenschutzgesetze: als Teil des Schutzes des informationellen Selbstbestimmungsrechts. Duncker & Humblot, 2015. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54816-3
Golla, S (2015): Die Straf- und Bußgeldtatbestände der Datenschutzgesetze: als Teil des Schutzes des informationellen Selbstbestimmungsrechts, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-54816-3

Format

Die Straf- und Bußgeldtatbestände der Datenschutzgesetze

als Teil des Schutzes des informationellen Selbstbestimmungsrechts

Golla, Sebastian J.

Strafrechtliche Abhandlungen. Neue Folge, Vol. 265

(2015)

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About The Author

Sebastian Golla studierte Rechtswissenschaften in Münster und Santiago de Chile. 2015 promovierte er an der Humboldt-Universität zu Berlin im Strafrecht zu dem Thema "Die Straf- und Bußgeldtatbestände der Datenschutzgesetze". Von 2012 bis 2015 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Humboldt-Universität zu Berlin. Von 2016 bis 2020 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter von Prof. Dr. Matthias Bäcker an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit August 2020 ist er Juniorprofessur für Kriminologie, Strafrecht und Sicherheitsforschung im digitalen Zeitalter an der Ruhr-Universität Bochum.

Abstract

Der Mensch sieht sein Recht auf informationelle Selbstbestimmung durch die rasante Entwicklung der Informationstechnologie stetig neuen Risiken ausgesetzt. Um dieses Recht zu schützen, können Datenschutzverstöße auch mit Strafen und Bußgeldern geahndet werden. Hierfür existieren in den geltenden Datenschutzgesetzen Regelungen, die ebenso weitreichend wie unbestimmt sind und sich für eine effektive praktische Anwendung als ungeeignet erwiesen haben. Dementsprechend wenig vermögen sie zu der Durchsetzung des Datenschutzes beizutragen.

Diese Arbeit untersucht die geltenden Straf- und Bußgeldtatbestände der Datenschutzgesetze unter Einbeziehung ihrer Entstehungsgeschichte und der verfassungsrechtlichen sowie unionsrechtlichen Rahmenbedingungen des Datenschutzrechts. Sie unterbreitet den Vorschlag der Regelung eines neuen Straftatbestandes zur Verletzung der informationellen Selbstbestimmung im Strafgesetzbuch.
»Criminal and Administrative Offences under the German Data Protection Acts«

This book looks at the criminal and administrative offences under the German Data Protection Acts, taking into account their legislative history as well as the Constitutional and European Union Law frameworks. In the light of the unsatisfactory status quo provisions, the book drafts out a proposal to introduce a new criminal offence for the violation of the right to informational self-determination in the German Criminal Code.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsübersicht 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 15
§ 1 Einleitung 21
I. Ausgangslage und Problemstellung 21
II. Gang der Untersuchung 22
1. Teil: Entwicklung des Datenschutzstrafrechts 25
§ 2 Datenschutz i.w.S.: Geheim- und Privatsphärenschutz 25
I. Vorläufer des Datenschutzrechts 26
II. Kernstrafrechtlicher Geheim- und Privatsphärenschutz 28
1. Geschichte der Geheim- und Privatsphärendelikte 28
2. Heutige Regelung auf Grundlage des StGB-E 1962 31
a) Allgemeines 31
b) § 203 Abs. 2 S. 2 StGB als Datenschutzdelikt 33
aa) Entstehung 33
bb) Tatbestand 34
cc) Zwischenbehördliche Datenbekanntgabe 35
3. Exkurs: Datenschutzstrafrecht der DDR 36
4. Das allgemeine Indiskretionsdelikt 37
a) Entwicklung der Tatbestandsentwürfe 38
b) Problemschwerpunkte 40
aa) Unbestimmtheit 41
bb) Abgrenzung von den Ehrschutzdelikten 41
cc) Erforderlichkeit 43
5. Datenhehlerei 46
a) Bisherige Entwicklung 46
b) Zielrichtung 47
c) Regelung des § 202d StGB-E 48
aa) Tatobjekt 49
bb) Tathandlungen 51
cc) Sonstige Regelungen 52
d) Vorliegen einer Strafbarkeitslücke 53
§ 3 Datenschutzstrafrecht im engeren Sinne 54
I. Datenschutzdebatten in Deutschland und den USA 55
II. Der Weg zum ersten BDSG 57
1. Frühe Rechtsprechung des BVerfG 57
a) Mikrozensus 57
b) Scheidungsakten 58
2. Das HDSG und erste Landesdatenschutzgesetze 59
3. Entstehung des ersten BDSG 60
a) Entwurf der interparlamentarischen Arbeitsgruppe 60
b) Referentenentwurf des BMI 62
c) Alternativentwurf von Podlech 64
d) Regierungsentwurf 65
e) Das erste BDSG von 1977 65
III. Volkszählungsurteil und zweites BDSG 66
1. Das Volkszählungsurteil 67
2. Das zweite BDSG 68
a) Allgemeine Änderungen 68
b) Reform der Strafvorschrift 70
IV. Datenschutzrichtlinie und drittes BDSG 71
1. Allgemeine Änderungen 71
2. Reform der §§ 43, 44 BDSG 72
V. Modernisierung und weitere Novellen 75
1. BDSG-Novellen von 2009 76
2. Europäische Datenschutzverordnung 77
VI. Bereichsspezifischer Datenschutz 78
1. Allgemeines 78
2. Telemediengesetz und Telekommunikationsgesetz 79
a) Telemediengesetz 79
b) Telekommunikationsgesetz 80
3. SGB X 82
VII. Die Landesdatenschutzgesetze 82
§ 4 Zwischenfazit 84
2. Teil: Das Rechtsgut und Grenzen strafrechtlichen Schutzes 86
§ 5 Das geschützte Rechtsgut 86
I. Ursprung im allgemeinen Persönlichkeitsrecht 88
1. Entwicklung im Zivilrecht 88
2. Anerkennung im Verfassungsrecht 89
3. Strafrechtlicher Rechtsgüterschutz 91
II. Schutzumfang 91
1. Grundlegendes 92
2. Die abstrakte Gefährdungslage 92
3. Objektiver Gehalt 94
III. Verhältnis zum allgemeinen Persönlichkeitsrecht und Abgrenzung von anderen Rechten 95
1. Allgemeines Persönlichkeitsrecht 95
2. Recht auf Achtung der Privatsphäre 95
3. Recht am eigenen Bild und Recht am eigenen Wort 96
4. Das „Computergrundrecht“ 96
IV. Kommerzielle Aspekte 97
1. Kommerzialisierung personenbezogener Daten 98
2. Bedeutung für das Strafrecht 100
V. Bestimmtheit der informationellen Selbstbestimmung 101
1. Bestimmtheit und Rechtsgüterschutz 101
2. Informationelle Selbstbestimmung als Schutzgut 102
§ 6 Notwendigkeit der Pönalisierung 103
I. Verfassungsrechtliche Notwendigkeit 103
II. Internationaler und europäischer Rahmen 105
1. Völkerrecht 105
a) Europäische Datenschutzkonvention 105
b) Cybercrime Konvention 106
c) Weiteres 106
2. Europarecht 107
a) EG-Datenschutzrichtlinie 107
b) Rechtsprechung des EuGH 108
c) Ausblick: Datenschutz-Grundverordnung 109
§ 7 Zulässigkeit strafrechtlichen Schutzes 111
I. Geeignetheit 112
II. Erforderlichkeit 113
1. Ordnungswidrigkeitenrecht 114
2. Weitere verwaltungsrechtliche Sanktionen 115
3. Zivilrechtliche Sanktionen 116
III. Angemessenheit 117
§ 8 Zwischenfazit 118
3. Teil: Die Sanktionierung von Datenschutzverstößen nach dem BDSG, insbesondere durch das Strafrecht 119
§ 9 Anwendungsbereich des BDSG 121
I. Personenbezogene Daten 121
II. Normadressaten 123
1. Verantwortliche Stellen 123
2. Verantwortliche Stellen im Ausland 123
3. Andere Adressaten 124
III. Geltung im öffentlichen Bereich 124
IV. Geltung im nicht-öffentlichen Bereich 124
1. Automatisierte Verarbeitung 125
2. Nicht-automatisierte Dateien 125
3. Ausnahme für persönliche oder familiäre Tätigkeiten 125
4. Teilweise Erweiterung 127
V. Subsidiarität (§ 1 Abs. 3 BDSG) 128
§ 10 Straftatbestände 129
I. § 44 Abs. 1 BDSG als Blanketttatbestand 129
II. Anwendungsbereich 130
1. Festlegung durch Verhaltensnormen 130
2. Einschränkung durch Adressatenkreis des BDSG 130
3. Subsidiarität (§ 1 Abs. 3 BDSG) 133
a) Verhältnis zu bereichsspezifischem Datenschutz 133
b) Verhältnis zu Vorschriften des Kernstrafrechts 135
4. Kritische Würdigung 136
a) Unklarheit des Anwendungsbereiches 136
b) Weite des Anwendungsbereiches 137
III. Nicht allgemein zugängliche Daten 138
1. Begriff der allgemeinen Zugänglichkeit 138
a) Einschränkung durch berechtigtes Interesse 139
b) Sonstige rechtliche Zugangsbeschränkungen 139
2. Kritische Würdigung 140
IV. Erfasste Tathandlungen 141
1. Erheben 141
a) Allgemein 142
b) Sonderfall Verschaffen 142
c) Sonderfall Abruf 143
aa) Vorverlagerung des Abrufs 144
bb) Voraussetzung einer Abrufeinrichtung 144
d) Sonderfall Erschleichen 145
e) Kritische Würdigung 145
2. Verarbeiten 145
a) Allgemein 146
aa) Speichern 146
bb) Verändern 146
cc) Übermitteln 146
dd) Sperren und Löschen 147
b) Werbung, Markt- und Meinungsforschung 148
c) Kritische Würdigung 148
3. Nutzen 148
a) Allgemein 148
b) Zweckwidrige Nutzung 149
c) Werbung, Markt- und Meinungsforschung 150
d) Zum Abruf bereithalten 150
e) Kritische Würdigung 151
4. Andere Tathandlungen 151
a) Verstoß gegen das Koppelungsverbot 152
b) De-Anonymisieren 152
c) Verletzung der Mitteilungspflicht aus § 42a BDSG 152
5. Aus den den Landesdatenschutzgesetzen 152
a) Nutzen 153
b) Weitere Tathandlungen 153
aa) Datenschutzgesetz Mecklenburg-Vorpommern 153
bb) Sächsisches Datenschutzgesetz 153
V. Akzessorische Merkmale in § 43 Abs. 2 BDSG 154
1. Definitionsnormen 155
2. Unbefugt 155
a) Tatbestands- oder Rechtswidrigkeitsmerkmal 156
b) Blankettmerkmal oder normatives Merkmal 158
c) Bestimmtheitsgebot und Auslegung 161
aa) Allgemein 161
bb) In Bezug genommene Befugnisnormen 162
cc) Notwendigkeit extensiver Auslegung 163
dd) Kriterien extensiver Auslegung 166
ee) Mögliche Konsequenz der Normspaltung 168
d) Einwilligung 173
aa) Freiwilligkeit 173
bb) Formelle Anforderungen 175
3. Handeln entgegen bestimmter Vorschriften 179
VI. Merkmale des § 44 Abs. 1 BDSG 180
1. Gegen Entgelt 180
2. Bereicherungsabsicht 182
3. Schädigungsabsicht 183
4. Aus den Landesdatenschutzgesetzen 184
5. Kritische Würdigung 184
VII. Versuchsstrafbarkeit 186
VIII. Antragserfordernis 187
IX. Rechtsfolge 187
X. Praktische Bedeutung 187
1. Polizeiliche Kriminalstatistik 188
2. Strafverfolgung 188
3. Einzelne Fallgruppen 190
a) Abruf aus Informationssystemen 190
b) GPS-Tracking 191
aa) Fall des LG Aachen 191
bb) Fall des LG Mannheim 193
c) Veröffentlichung von Daten im Internet 194
§ 11 Bußgeldtatbestände 195
I. Anwendungsbereich 195
II. Erfasste Tathandlungen 195
1. Zweckwidrige Übermittlung und Nutzung 196
2. Aufnahme in Verzeichnisse 197
3. Übermittlung ohne Gegendarstellung 198
III. Fahrlässige Begehung 198
IV. Verweisungen 198
V. Rechtsfolge 199
VI. Praktische Bedeutung 199
1. Aktuelle Tendenzen 200
2. Einzelne Fallgruppen 202
a) Verarbeiten: Insbesondere Übermitteln 202
b) Erheben 203
c) Nutzen 203
d) Weitere Verstöße 204
§ 12 Außerstrafrechtliche Sanktionsmöglichkeiten 204
I. Verwaltungsrechtliche Sanktionen 204
II. Schadensersatz 206
§ 13 Sanktionsdefizit 209
I. Sanktionsmöglichkeiten 210
1. Strafrecht 210
2. Ordnungswidrigkeitenrecht 211
3. Aufsichtsbehördliche Maßnahmen 211
4. Schadensersatz 212
II. Vollzug 213
1. Mangelndes Verfolgungsinteresse 213
a) Antragserfordernis im Strafrecht 214
b) Sanktionsinstanzen im Ordnungswidrigkeitenrecht 215
aa) Zuständige Sanktionsinstanzen 215
bb) Zielkonflikte bei Tätigkeit als Aufsichts- und Bußgeldbehörde 216
c) Aufsichtsbehördliche Maßnahmen 219
d) Schadensersatz 219
2. Unbestimmtheit der Normen 220
a) Strafrecht 220
b) Ordnungswidrigkeiten 221
c) Aufsichtsbehördliche Maßnahmen 222
d) Schadensersatz 222
3. Unbekanntheit der Normen 223
§ 14 Zwischenfazit 223
4. Teil: Perspektiven des Datenschutzstrafrechts 226
§ 15 Zentrale Herausforderungen 226
I. Datenschutz als diffuses Interesse 226
II. Datenschutzstrafrecht als Risikostrafrecht 228
1. Expansion 228
2. Vorverlagerung 229
3. Symbolische Regelung 230
III. Konzentrierung und Präzisierung 231
1. Abgrenzung strafwürdiger Fälle 231
2. Verständlichkeit und Anwendbarkeit 233
3. Abgrenzung von weiterem strafrechtlichen Persönlichkeitsschutz 233
a) Kein allgemeiner Indiskretionsschutz 234
b) Keine Beschränkung auf Privat- und Intimsphäre 234
4. Beseitigung von Durchsetzungsdefiziten 234
§ 16 Konkreter Lösungsansatz 235
I. Stellung der Regelung im StGB 235
1. Grundsätzliche Möglichkeit der Regelung im StGB 235
2. Bekanntheit und Bewusstseinsbildung 237
a) Generalpräventiver Aspekt 238
b) Höhere Anwendung 239
3. Auflösung der strengen Akzessorietät 239
a) Lösung von Befugnisnormen 239
b) Festlegung und Erweiterung des Anwendungsbereichs 240
II. Eingeschränktes Tatobjekt 240
1. Risiko der Bildung von Persönlichkeitsprofilen 241
2. Übertragung auf das Strafrecht 243
III. Tathandlung: Verschaffen 245
IV. Unbefugtes Handeln 245
V. Bereicherungs- oder Schädigungsabsicht 246
VI. Strafmaß 246
VII. Relatives Antragserfordernis 246
Zusammenfassende Thesen 247
Literaturverzeichnis 251
Sachverzeichnis 267