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Spiethoff, A. (Ed.) (1938). Gustav von Schmoller und die deutsche geschichtliche Volkswirtschaftslehre. Dem Andenken an Gustav von Schmoller. Festgabe zur hundertsten Wiederkehr seines Geburtstages 24. Juni 1938. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-56339-5
Spiethoff, Arthur. Gustav von Schmoller und die deutsche geschichtliche Volkswirtschaftslehre: Dem Andenken an Gustav von Schmoller. Festgabe zur hundertsten Wiederkehr seines Geburtstages 24. Juni 1938. Duncker & Humblot, 1938. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-56339-5
Spiethoff, A (ed.) (1938): Gustav von Schmoller und die deutsche geschichtliche Volkswirtschaftslehre: Dem Andenken an Gustav von Schmoller. Festgabe zur hundertsten Wiederkehr seines Geburtstages 24. Juni 1938, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-56339-5

Format

Gustav von Schmoller und die deutsche geschichtliche Volkswirtschaftslehre

Dem Andenken an Gustav von Schmoller. Festgabe zur hundertsten Wiederkehr seines Geburtstages 24. Juni 1938

Editors: Spiethoff, Arthur

Duncker & Humblot reprints

(1938)

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About The Author

»Nationalökonom, Konjunkturtheoretiker, * 13.5.1873 Düsseldorf, † 4.4.1957 Tübingen. (evangelisch)

S. besuchte Gymnasien in Berlin und Mühlhausen (Thür.) und studierte 1893–99 Staatswissenschaften an der Friedrich Wilhelms-Univ. Berlin und wurde dort Assistent von Gustav Schmoller (1838–1917). Nach seiner Promotion 1905 habilitierte er sich 1907 und wurde im folgenden Jahr als o. Professor an die Dt. Univ. in Prag berufen. Dort entstanden zentrale wissenschaftliche Arbeiten zu seinem bekanntesten Schwerpunkt, der Erforschung der Wechsellagen der kapitalistischen Wirtschaft, darunter drei große Abhandlungen über den Kapital- und Geldmarkt. Nach dem Tod Schmollers wurde S. Mitherausgeber von ›Schmollers Jahrbuch‹, in dem er speziell zu den Wirtschaftskrisen publizierte.

Nachdem S. Berufungen nach Gießen (1913) und Göttingen (1918) abgelehnt hatte, folgte er 1918 dem Ruf als Professor der Wirtschaftlichen Staatswissenschaften an die Univ. Bonn und kehrte damit in seine rhein. Heimat zurück. Er arbeitete v.a. mit Herbert v. Beckerath (1886–1966) (seit 1924) und Joseph Schumpeter (1883–1950) (seit 1925) zusammen; die drei verhalfen der Bonner Nationalökonomie zu internationalem Ruhm. S. selbst bezeichnete diese Jahre als ›die glücklichsten und inhaltsreichsten seiner Arbeit als akademischer Lehrer‹ (Kamp, 1958). Sein berühmtestes Werk stellt der 1925 erstmals veröffentlichte Artikel ›Krisen‹ (in: Hdwb. d. Staatswiss., Bd. 4, 41925) dar. Es handelt sich um die erste Gesamtdarstellung der wirtschaftlichen Wechsellagen. In der Folge beeinflußte S. die Diskussionen über die Institutionalisierung der Konjunkturforschung in Deutschland; Wagemanns ›theorieloser‹ Konjunkturforschung stand er mit seiner ›angewandten Konjunkturtheorie‹ kritisch gegenüber. Neben dem Hauptthema ›Konjunkturforschung‹ finden sich in seinen Arbeiten ab 1925 zunehmend auch methodologische Überlegungen zum Zusammenhang von Wirtschaftstheorie und -geschichte. S., der zunächst durch die theoretischen Wurzeln der historischen Schule seines Mentors Schmoller geprägt wurde, folgte dessen Anschauungen in seinen Arbeiten nicht passiv, sondern versuchte, durch eine Synthese von abstrakter und empirischer Wirtschaftsforschung eine Brücke zwischen der traditionellen historischen und der aufstrebenden neoklassischen Theorie zu schlagen, welche er selbst mit dem auf Edgar Salin (1892–1974) zurückgehenden Begriff ›anschauliche‹ Theorie betitelte. Beckerath bezeichnete S. als ›Vollender des Schmollerschen Vermächtnisses‹ – ›der Durchbruch aus der historisch und soziologisch erforschten Erfahrung zur Theorie, der Schmoller im ganzen versagt blieb, gelang ihm‹ (Beckerath, 1957). Verbreitet ist seine noch nachwirkende Präzisierung des Wirtschaftsstilbegriffs durch fünf ›Merkmale‹, verkürzt: Wirtschaftsgeist, natürliche/technische Grundlagen, Wirtschaftsverfassung, Gesellschaftsverfassung, Dynamik, die im Vergleich zu Walter Euckens (1891–1950) Systembegriff den Zusammenhang von Wirtschaft und Kultur auf gegebenem Raum und in gegebener Epoche hervorhoben und die anschauliche Darstellung der Einbettung v.a. vormoderner Wirtschaften in den historisch-gesellschaftlichen Entwicklungsprozeß erlauben sollten (Schefold, 1994). S. war 1922–35 Mitherausgeber der ›Bonner Staatswissenschaftlichen Untersuchungen‹, amtierte als Dekan und gründete das ›Institut für Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften‹ 1928/29. 1932 ging Schumpeter nach Harvard und Beckerath emigrierte 1934, während S. den Nationalsozialismus zunächst unterstützte (Mitgl. NS Lehrerbund u. Bund nat.soz. Dt. Juristen). Sein internationales Ansehen erschien nach Beckerath um so bemerkenswerter, ›als S. nach Temperament, Charakter und Geistesart keineswegs ein Kosmopolit war, sondern in seinem Fühlen und Streben ausgesprochen national ausgerichtet war‹ (Beckerath, 1957, S. 577).

1933 erhielt S. eine außerordentlich reichhaltige und internationale Festschrift (›Der Stand und die nächste Zukunft der Konjunkturforschung‹). Bis zu S.s Emeritierung 1939 folgten noch einige Publikationen, darunter auch ein Beitrag zur Festgabe zur hundertsten Wiederkehr von Schmollers Geburtstag 1938. Nach seinem Ruhestand zog sich S. mit seiner Frau nach Badenweiler zurück.

In seinem letzten Lebensabschnitt in Tübingen widmete er sich noch einmal auf resümierende Weise seinen beiden Forschungsschwerpunkten: Mit seinem Beitrag in ›Synopsis‹ verfaßte er eine umfangreiche Begründung und Rechtfertigung seiner anschaulichen Theorie. Mit der erweiterten Neuveröffentlichung des ›Krisen‹-Artikels unter dem Titel ›Die wirtschaftlichen Wechsellagen‹ (2 Bde., 1955) knüpfte S. letztlich an seine ›Vorleistung‹ der Konjunkturforschung an und inkorporierte umfangreiches statistisches Material.«

Schefold, Bertram, in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 696–697

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Inhalt VII
Zum Geleit. Von Arthur Spiethoff V
Schmollerworte VIII
Werner Sombart: Gustav von Schmoller. (Rede, gehalten bei der Trauerfeier auf dem Friedhof der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin-Westend am 1. Juli 1917) 1
Erich Rothacker: Historismus 4
I. 4
II. 5
III. 7
IV. 9
V. 14
Arthur Spiethoff: Gustav von Schmoller und die anschauliche Theorie der Volkswirtschaft 16
I. 17
II. 30
III. 32
IV. 34
Wilhelm Bleugels: Gustav von Schmoller und die ethisch-politische Theorie der Volkswirtschaft 36
Carl Brinkmann: Schmollers Gerechtigkeit 53
Georg Weippert: Gustav von Schmoller im Urteil Wilhelm Diltheys und Jorck von Wartenburgs 64
Paul Menzer: Gustav von Schmollers Lehre von der Entwicklung 82
Hermann Mönch: Über einige Ordnungsgedanken im Werke Gustav von Schmollers 90
Einleitendes 90
I. Die Ausgangsideen 91
II. Der Ordnungsgedanke im Forschungsobjekt 93
III. Der Ordnungsgedanke in der Forschungsmethode 99
IV. Der Ordnungsgedanke im Forschungsziel 104
V. Der Gestaltungswille 109
Zum Abschluß 111
Theodor Wessels: Gustav von Schmollers Stellung zur Agrarfrage 113
I. 113
II. 114
III. 119
IV. 123
V. 126
VI. 127
Otto von Zwiedineck-Südenhorst: Gustav von Schmollers Gewerbepolitik 129
Karl Rößle: Gustav von Schmoller und der Mittelstand 152
Gustav Clausing: Gustav von Schmollers Handelspolitik 164
I. 165
II. 166
III. 176
IV. 183
Friedrich Lütge: Gustav von Schmoller als Sozialpolitiker 189
Vorbemerkung 189
I. Die Jugendeindrücke Schmollers 189
II. Die Bestimmungskräfte für Schmollers Sozialpolitik 191
III. Schmollers sozialpolitisches Wirken 200
Erwin von Beckerath: Gustav von Schmollers finanzgeschichtliche Studien 212
I. 212
II. 221
III. 227
IV. 229
Gerhard Albrecht: Gustav von Schmollers Beitrag zur allgemeinen Steuerlehre 231
Hans Ritschl: Die Lehren der Geschichte im Werke Gustav von Schmollers 254
Fritz Hartung: Gustav von Schmoller und die preußische Geschichtschreibung 277
August Skalweit: Gustav von Schmoller und der Merkantilismus 303
I. 303
II. 308
III. 313
Leopold von Wiese: Aristokratie und Demokratie bei Gustav von Schmoller 320
I. 320
II. 322
III. 325
IV. 329
Wilhelm Kromphardt: Die Überwindung der Klassenkämpfe nach Gustav von Schmoller 333
I. 333
II. 335
III. 339
IV. 343
V. 348
Waldemar Zimmermann: Gustav von Schmoller und der akademische Nachwuchs 349
Franz Boese: Aus Gustav von Schmollers letztem Lebensjahrzehnt 365